Perfekter Start bei Bahnrad-WM Dritter Weltrekord führt zu deutschem Gold
20.10.2021, 21:47 Uhr
Aller guten Dinge sind diesmal drei: drei Athletinnen, drei Rennen, drei Weltrekorde.
(Foto: REUTERS)
Weltrekord in der Qualifikation, Weltrekord im Halbfinale, Weltrekord im Finale: Mit einer herausragenden Leistung fahren die deutschen Teamsprinterinnen bei der Bahnrad-WM zur hochverdienten Goldmedaille. Die Männer überraschen mit Silber und beenden fünf Jahre Wartezeit.
Die deutschen Teamsprinterinnen haben dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bei der Bahn-WM in Roubaix einen perfekten Start beschert. Die Titelverteidigerinnen Emma Hinze, Pauline Grabosch und Lea Sophie Friedrich gewannen in 46,064 Sekunden Gold im Finale gegen Russland und verbesserten den Weltrekord zum dritten Mal binnen weniger Stunden. Bronze sicherte sich das Trio aus Großbritannien, das sich im Rennen um Platz drei gegen Japan durchsetzte.
Für das jüngst etwas angeknackste Selbstbewusstsein hat der Traumauftakt extrem viel Wert, auch wenn in Europameister Niederlande und Olympiasieger China die zwei stärksten Widersacherinnen fehlten. Auch die Weltrekord-Show - beim dritten und letzten waren es 46,064 Sekunden - ist ein Stück weit relativ: Es gab nicht viele Referenzen, da der Teamsprint erst seit diesem Jahr mit drei statt zwei Frauen ausgetragen wird. Dennoch war Bundestrainer Detlef Uibel beinahe überwältigt: "Dass wir mit dreimal Weltrekord Gold gewinnen, hätte ich mir in den kühnsten Träumen nicht erwartet."
Denn bereits vor dem Finale hatten Hinze, Grabosch und Friedrich ihre Ambitionen doppelt untermauert. Das Trio des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) verbesserte den erst bei der EM vor zwei Wochen in Grenchen (Schweiz) von den Niederländerinnen aufgestellten Weltrekord in der Qualifikation auf 46,511 Sekunden. In der Vorschlussrunde setzte das Trio noch einen drauf und die Bestzeit noch einmal auf 46,358 Sekunden. Dann folgte die Krönung im Finale.
Bei der WM in Berlin im vergangenen Jahr hatte Hinze bereits zusammen mit Grabosch im Teamsprint triumphiert und insgesamt drei Goldmedaillen geholt. Auch in Roubaix will zusätzlich noch im Sprint und im Keirin antreten. Bei den Olympischen Spielen in Tokio sicherte sich Hinze mit Friedrich Silber im Teamsprint. Hinze hatte vorab betont, ihr gehe es "darum, dass ich mehr Spaß habe und es so richtig genießen kann. Ich mache das nicht, um allen zu beweisen, dass ich jedes Mal Gold gewinnen kann." Der Spaß war ihr diesmal anzumerken.
Im Teamsprint der Männer erkämpften sich Ex-Weltmeister Joachim Eilers, Stefan Bötticher und Nik Schröter zudem etwas überraschend die Bronzemedaille. Mit einer Zeit von 43,141 Sekunden besiegten sie im Rennen um Platz drei ebenfalls Russland. Es war die erste WM-Medaille in dieser Disziplin seit 2016. Gold ging an Olympiasieger und Weltmeister Niederlande, das gegen den Olympiadritten Frankreich die Nase vorn behielt.
Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa