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Meinungen sind geteilt Effenberg ist draußen

Während der FC Bayern München ohne Stefan Effenberg am Bundesliga-Wochenende 3:0 (0:0) gegen Hertha BSC gewonnen hat, wird der gebürtige Hamburger in den zwei ausstehenden Begegnungen wohl trotz allem noch einmal Gelegenheit bekommen, im Trikot der Münchner aufzulaufen.

"Es gibt einen bayerischen Grundsatz: Never change a winning team. Effe würde sich keinen Gefallen tun, ausgerechnet in der Arbeitsstadt Wolfsburg aufzulaufen. Da sind seine Sprüche gar nicht gut angekommen", meinte Bayern-Präsident Franz Beckenbauer vor dem entscheidenden Saisonfinale in "Bild".

Ungeachtet dessen sind die Meinungen über die Äußerungen des Ex-Nationalspielers geteilt. Für viele Fans hat sich "Effe" einen erneuten Fauxpas geleistet, indem er als Gernegroß Menschen beleidigt hat, die am Boden zerstört sind. Auch die Verantwortlichen der Liga sowie manche Medienvertreter geben sich zunächst einmal politisch korrekt und verurteilen den Münchner, um das Produkt Bundesliga zu schützen.

Für andere ist Effenberg lediglich der Überbringer der schlechten Botschaft, der das ausgesprochen hat, was viele Leute im Land denken. Demnach hat Effenberg nicht die Arbeitslosen beleidigt, sondern das Thema aufgenommen, was hier und da in der Politik bislang nur mit Samthandschuhen angefasst wurde, nämlich sich für Kürzungen der Arbeitsunwilligen auszusprechen. Für Bayern-Torhüter Oliver Kahn waren Effenbergs Äußerungen unglücklich, man sollte statt dessen auf die großartige sportliche Karriere schauen.

Und wie immer in solchen Fällen haben vermutlich die wenigsten wirklich gelesen, was Effenberg im "Playboy" gesagt hat. Mancher Medienvertreter nutzt die Gelegenheit, um damit Quote zu erzielen. Wenn sich die Wogen eines Tages gelegt haben, wird Effenberg dann als Fußball-Gott heilig gesprochen.

So erging es einst dem Tennisspieler John McEnroe, dessen allzu direkte Art später auf den Tennis-Courts vermisst wurde. Und auch Boris Becker ist immer wieder ein gefundenes Fressen. Das von Effenberg unpopulär angesprochene Thema bleibt wie auch immer bestehen. Ob es Effenberg zusteht, darüber zu reden? Es steht ihm wohl zu wie jedem anderen.

Gewiss, finanziell hat der langjährige Bayern-Kapitän nichts zu fürchten. Effenberg verdient 4 Mio. Euro im Jahr, was nach Adam Riese 10.958 Euro pro Tag macht, auch wenn er nicht spielt.

Doch er wird vielleicht noch einmal spielen. Nicht in Wolfsburg, jedoch am letzten Spieltag in Rostock. Gesetzt, dass es dann um nichts mehr geht, bekommt Effenberg die Gelegenheit, als Einwechselspieler seinen Abschied zu feiern, "den er verdient", so Trainer Ottmar Hitzfeld.

Am Montag ließ sich Effenberg vom Training wegen eines "privaten Termines" freistellen. Offenbar nutzte der Champions-League-Sieger die Gelegenheit, um in England zu verhandeln. Angeblich ist der Bayern-Star noch immer bei Manchester City im Gespräch.

Quelle: ntv.de

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