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Machen Sie sich fit für die EM! Ein kleines Basketball-ABC

Das deutsche Team in einer kleinen taktischen Besprechung.

Das deutsche Team in einer kleinen taktischen Besprechung.

(Foto: dpa)

Am 31. August startet die Basketball-Europameisterschaft in Litauen. Dank Dirk Nowitzki fiebern viele Sportfans mit der deutschen Nationalmannschaft mit. Für Sie ist Basketball noch ein Buch mit sieben Siegeln? Kein Problem, unser kleines Glossar bietet einen Einstieg in die Grundlagen des Spiels.

Airball: Wurfversuch, der nur die gegnerischen Fans begeistert - weil er nicht einmal den Ring berührt.

Hände weg: Nowitzki beim Aufposten.

Hände weg: Nowitzki beim Aufposten.

(Foto: REUTERS)

Assist: Pass auf einen Mitspieler, der direkt zu einem Korberfolg führt. Fußballfreunden als Vorlage bekannt.

Aufposten: Bewegung, bei der sich ein Spieler mit dem Rücken zum Korb platziert, und den Ball auf diese Weise vor dem Gegner abschirmt. Dirk Nowitzkis bekanntem Sprungwurf geht oft ein Aufposten voraus.

Backcourt: Umfasst die "kleinen Positionen" im Basketball, also Aufbauspieler (oder auch Point Guard) (1), Shooting Guard (2) und Small Forward (3).

Buzzerbeater: Ein Wurf, der mit dem Ablauf eines Viertels seinen Weg in den Korb findet.

Crossover: Dribbling durch die eigenen Beine. Sieht bei Könnern nicht nur spektakulär aus, sondern hilft auch beim Passieren des Gegenspielers ohne einen -> Turnover oder -> Steal.

Crunchtime: Bricht an, wenn nur noch wenige Minuten zu spielen sind und das Match noch immer offen ist. Zeit des Spiels, in der Superstars wie Nowitzki zu Hochform auflaufen.

Double-Double/Triple-Double: Ein Spieler erreicht zweistellige Werte in mindestens zwei bzw. drei relevanten Statistiken (Punkte, Assists, -> Rebounds, Blocks oder -> Steals). Für die EM wünscht sich Bundestrainer Dirk Bauermann von seinem Duo Nowitzki/Kaman in jedem Spiel ein Double-Double aus Punkten und -> Rebounds.

Gleich kracht's: Nationalspieler Kaman dunkt in Diensten der LA Clippers.

Gleich kracht's: Nationalspieler Kaman dunkt in Diensten der LA Clippers.

(Foto: REUTERS)

Dunking: Korberfolg, bei dem der Ball von oben durch den Ring gedrückt wird. Je wuchtiger und spektakulärer das aussieht, desto größer ist das Begeisterungspotential bei Fans und Mitspielern. Die Krönung ist der Monsterdunk. Wird bei einem Dunk ein -> Assist direkt verwertet, spricht der Fachmann von einem Alley-Hoop-Pass.

Fastbreak: Schnellangriff, bei dem der Weg zum gegnerischen Korb rasch überbrückt wird. Häufig nach -> Steals oder -> Turnovers.

Frontcourt: Bezeichnet die Positionen des Power Forwards (4) und des Centers (5) - also jene Spieler, die in Korbnähe agieren. Der deutsche Frontcourt zählt dank Dirk Nowitzki (4) und Chris Kaman (5) zu den besten des Turniers. Nur Spanien ist dort noch etwas stärker. Aber nur, weil der Titelverteidiger auf diesen Positionen tiefer besetzt ist.

Foulprobleme: Hat ein Spieler dann, wenn er sich der Foulgrenze (= 5 persönliche Fouls) nähert. Wann Foulprobleme bestehen, ist zeitlich unterschiedlich: zwei Fouls im ersten Viertel sind kritisch, drei Fouls in einer Halbzeit auch. Vier Fouls in der -> Crunchtime sind akzeptabel.

Auch den Hookshot hat Kaman im Repertoire.

Auch den Hookshot hat Kaman im Repertoire.

(Foto: REUTERS)

Go-to-Guy: Spieler, über den die meisten Angriffe einer Mannschaft laufen. Vor allem in der -> Crunchtime soll dieser Mann für die entscheidenden Punkte sorgen. Gute Go-to-Guys bekommen den Ball nicht nur wegen ihrer überragenden Scorerqualitäten – sie wollen ihn auch unbedingt haben. In der NBA hat kein Spieler bessere -> Crunchtime-Statistiken als Dirk Nowitzki.

Hook Shot: Wurf, bei dem der Arm seitlich vom Körper weggestreckt ist und dann über den eigenen Kopf Richtung Korb geführt wird. Spezialität des deutschen Centers Tibor Pleiß.

Mismatch: Direktes Duell zwischen zwei unterschiedlich großen Spielern. Wird in der Offensive gezielt gesucht, um Größenvorteile beim -> Aufposten und -> Rebounden auszunutzen. Funktioniert auch bei Größennachteilen: Ein kleiner Aufbauspieler kann dank seiner Schnelligkeit leicht an einem Center vorbeiziehen.

Klarer Fall von Mismatch: Angela Merkel (1,64 Meter) gegen Dirk Nowitzki (2,13 Meter).

Klarer Fall von Mismatch: Angela Merkel (1,64 Meter) gegen Dirk Nowitzki (2,13 Meter).

(Foto: picture alliance / dpa)

Penetration: Eine Spielweise, bei der eine Mannschaft versucht, in den Bereich nahe des gegnerischen Korbes einzudringen. So können einfach Körbe erzielt oder Lücken in die gegnerische Verteidigung gerissen werden.

Pick and Roll: Spielzug, bei dem ein Spieler erst einen Block für seinen Aufbauspieler stellt, um dann anspielbereit in Richtung Korb zu laufen.

Rebounds: Ballgewinn nach einem missglückten Wurfversuch, entweder am eigenen (Defensivrebound) oder am gegnerischen Brett (Offensivrebound). Eine Faustregel besagt: Wer die Bretter dominiert, also die meisten Rebounds holt, gewinnt.

Starting Five/Starter: Jene fünf Spieler, die beim Tip-Off auf dem Parkett stehen. Bis zum letzten EM-Test in Berlin schien die Starting Five mit Steffen Hamann (1), Johannes Herber (2), Robin Benzing (3), Nowitzki (4) und Kaman (5) festzustehen. Dann tauschte Bundestrainer Dirk Bauermann Herber gegen den treffsicheren Heiko Schaffartzik und kündigte an, diese offensivstärkere Variante auch bei der EM beibehalten zu wollen.

Shooter: Spieler, der sicher von außen trifft, am besten von jenseits der Dreierlinie. Im deutschen Team kommen dafür – neben Alleskönner Nowitzki - insbesondere Heiko Schaffartzik, Philipp Schwethelm und Lucca Staiger in Frage, mit Abstrichen Sven Schultze. Besonders wirkungsvoll bei einem dominanten -> Frontcourt, der die Gegenspieler nah am Korb bindet.

Shotclock: Zeigt die verbleibende Zeit für einen Angriff an. Laufen die 24 Sekunden ab, ohne dass die Mannschaft einen Wurf auf den Korb gebracht hat, wechselt der Ballbesitz.

Steal: Ein Ball, der dem Gegner abgeluchst wird - etwa durch einen abgefangenen Pass oder ein fair gestopptes Dribbling.

Turnover: Unnötiger Ballverlust durch Fehlpass, Schrittfehler, Unaufmerksamkeit. Häufig bestraft durch -> Fastbreaks, da er meist im eigenen Aufbauspiel passiert.

Zonenverteidigung / Ball-Raum-Verteidigung: Die Mannschaft sucht sich in der Defensive keine direkten Gegenspieler, sondern verteidigt den Raum.

Quelle: ntv.de, Zusammengestellt von Christoph Wolf und Christian Bartlau

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