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Abraham geht ins "Super-Six-Turnier" Eine Revolution im Ring

Arthur Abraham (rechts) und Jermain Taylor.

Arthur Abraham (rechts) und Jermain Taylor.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Ring frei für spektakuläre Kämpfe um Geld, Ruhm und Ehre: Wenn Arthur Abraham am Samstagabend vor 14.000 Fans in der Berliner Arena und Millionen Zuschauern an den Bildschirmen für seinen bislang größten Kampf gegen den Amerikaner Jermain Taylor den Ring betritt, dann ertönt der Gong für eine kleine Revolution im Profiboxen. Der erste Fight des Deutsch-Armeniers im Supermittelgewicht ist zugleich Auftakt des "Super-Six-Turniers" der weltbesten Boxer dieser Klasse.

"Das Turnier ist einmalig. Wir suchen den Besten der Besten, den Superchampion. Wer dieses Turnier gewinnt, gehört zum Kreis der Legenden", sagt Abraham. Der 29-Jährige, der seinen IBF-Weltmeistertitel im Mittelgewicht niederlegte, nachdem er dort mehr mit Gewichtsproblemen als mit gleichwertigen Gegnern zu kämpfen hatte, verspricht den Fans in seiner Wahlheimat Berlin: "Es wird eine große Boxnacht werden."

Auch für die Veranstalter dürfte sich das mit geschätzten 50 Millionen Dollar dotierte Turnier lohnen, denn die Resonanz beim Publikum und in den Medien ist groß. Das Konzept klingt vielversprechend: Die sechs besten Supermittelgewichtler, die auf eine beeindruckende Kampfbilanz von 161 Siegen bei nur vier Niederlagen und einem Unentschieden kommen, ermitteln in insgesamt zwölf Duellen bis zum Sommer 2011 den Superchampion.

Andere Klassen könnten nachziehen

Neben Abraham und Taylor, der einst im Mittelgewicht alle vier WM-Gürtel der größten Verbände hielt, stehen auch die anderen vier Kämpfer für boxerische Klasse. In Nottingham steigen ebenfalls am Samstag der britische WBC-Champion Carl Froch und der hoch einzuschätzende Amerikaner Andre Dirrell in den Ring. Im dritten Erstrunden-Duell stehen sich am 21. November der Däne Mikkel Kessler vom Sauerland-Team und Athen-Olympiasieger Andre Ward aus den USA gegenüber. Jeder Boxer bestreitet in der Vorrunde drei Kämpfe, danach ziehen die vier Punktbesten ins Halbfinale ein.

Abraham nach seinem Sieg gegen Mahir Oral beim Kampf um den IBF Box-Weltmeistertitel im Juni 2009.

Abraham nach seinem Sieg gegen Mahir Oral beim Kampf um den IBF Box-Weltmeistertitel im Juni 2009.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

"Das Turnier ist das Gesprächsthema Nummer eins in der Szene", sagt Wilfried Sauerland, dessen Boxstall gemeinsam mit dem Pay-TV-Sender Showtime Initiator der Serie ist: "Ich bin jetzt über 30 Jahre Manager. So ein Kribbeln wie jetzt hatte ich schon lange nicht mehr." Sollte die Premiere erfolgreich sein, könnten ähnliche Turniere in anderen Gewichtsklassen folgen.

Abraham will Stil wechseln

Abraham wird das egal sein. "König Arthur" will auch bei den schwereren Jungs der Größte sein, obwohl er körperlich mit 1,78 m der kleinste unter allen sechs Boxern ist. "Große Leute werden schnell klein, wenn sie ein paar Schläge auf den Bauch bekommen", sagt Abraham, der laut unbestätigten Medienberichten im Januar 2010 auf Dirrell und darauf im Sommer auf Froch treffen soll.

In der neuen Klasse will der in 30 Profikämpfen noch unbesiegte Abraham seinen Kampfstil umstellen. "Ich werde schnell reingehen in den Gegner und wieder raus. Ungefähr so wie Sven Ottke damals", erklärt Abraham, der als Sparringspartner des Ex-Weltmeisters seine Karriere begann.

Sein Gegner Taylor ist schwer einzuschätzen. Vor ein paar Jahren dominierte der Mann, der im Gym von Box-Ikone George Foreman trainiert, das Mittelgewicht. Zuletzt zog der schnellkräftige Boxer aber in vier Kämpfen dreimal den Kürzeren, auch weil es ihm an Disziplin mangelte. "Ich habe daraus gelernt, mein Training und meine Ernährung umgestellt", sagt der 30-Jährige.

Quelle: ntv.de, sid

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