Düsseldorfs Berlin-Trauma geht weiter Eisbären beißen sich ins Finale
12.04.2011, 21:54 UhrDie Eisbären Berlin haben die Halbfinal-Serie gegen die DEG Metro Stars gedreht und damit das Playoff-Finale in der deutschen Eishockey-Liga (DEL) erreicht. Im entscheidenden fünften Spiel gerät Berlin zwar in Rückstand, aber nie aus dem Tritt. Nun wartet Vorrundenprimus Wolfsburg.

Die 500 mitgereisten Eisbären-Fans feierten ihre Finalisten mit den obligatorischen "Dynamo, Dynamo"-Rufen.
(Foto: dpa)
Die Eisbären Berlin haben ihre schwarze Serie in Düsseldorf im rechten Moment beendet und stehen im Finale um die deutsche Eishockey-Meisterschaft. Nach zwei Jahren ohne Sieg bei den DEG Metro Stars gewann der viermalige Meister im entscheidenden fünften Playoff-Halbfinale 3:1 (1:1, 2:0, 0:0). Von Freitag an spielen die Männer von Don Jackson gegen Final-Neuling Grizzly Adams Wolfsburg.
Stefan Ustorf (17.), Mads Christensen (29.) und Derrick Walser (40.) trafen für Berlin. Die Düsseldorfer Führung durch Patrick Reimer (7.) war am Ende zu wenig. Der Traditionsclub wartet seit 1996 auf seinen neunten deutschen Meistertitel und hat von fünf Playoff-Duellen mit den Berlinern nun fünf verloren. "Dieses Jahr hätten wir es drauf gehabt. Berlin hatte aber die bessere Mannschaft und hat es clever gemacht", sagte DEG-Kapitän Daniel Kreutzer. "Ich glaube, heute haben wir über 60 Minuten besser gespielt. Im Endeffekt war die Erfahrung ausschlaggebend", meinte Eisbären-Kapitän Ustorf.
Nervöser Beginn

Patrick Reimer brachte Düsseldorf in Führung und damit scheinbar auf die Siegerstraße. In den bisherigen vier Halbfinal-Duellen gewann jeweils das Team, das mit 1:0 in Führung ging. Diesmal nicht.
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Beide Altmeister begannen vor 9045 Zuschauern nervös und fahrig. Abspielfehler und leichte Puckverluste prägten das Bild auf dem Eis. Den ersten Aufreger gab es nach fünf Minuten, als Sven Felski wegen Hakens hinter dem eigenen Tor mit einer Zwei-Minuten-Strafe belegt wurde. Die Überzahl konnte die DEG zwar nicht nutzen, erzielte aber mit Ablauf der Strafe die Führung. Reimer traf aus der Distanz per Direktschuss trocken ins rechte Eck.
Düsseldorf spielte nach der Führung etwas sicherer und kam durch Derek Dinger und Rob Collins zu guten Chancen. Mitten in die beste Phase des Heimteams des ehemaligen Eisbären-Co-Trainers Jeff Tomlinson erzielten aber die Eisbären den Ausgleich. Einen Scheibenverlust der DEG nutzen die Gäste zum zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften 1:1. Ustorf erzielte seinen ersten Playoff-Treffer.
Berlin bestraft DEG-Fehler

Berlins Derrick Walser traf in der 40. Minute zum 3:1. Düsseldorf fand im Schlussdrittel keine Antwort mehr.
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Im zweiten Drittel kamen die Hauptstädter besser zurecht. Düsseldorf leistete sich erneut unnötige Puckverluste. Beim 2:1 durch Christensen profitierten die Gäste von einem Fehler des DEG-Profis Sasha Pokuluk hinter dem eigenen Tor. Hatten die Metro Stars sechs Minuten später noch Glück, dass Florian Busch das 3:1 bei einem Konter verpasste, machte es Walser kurz vor der Drittel-Sirene besser. Ohne Mühe schloss er einen starken Spielzug in Überzahl zum 3:1 ab und ließ Torwart Jean-Sebastien Aubin keine Chance.
Die DEG, die zum ersten Mal eine entscheidende Playoff-Partie zu Hause verlor, scheiterte insbesondere an der schlechten Ausbeute in Überzahl. Aus keiner der drei Zeitstrafen gegen Berlin konnte die DEG Kapital schlagen. Im letzten Drittel hatten die Eisbären kaum noch Mühe, das Bären-Duell gegen die Grizzlies aus Wolfsburg perfekt zu machen.
Quelle: ntv.de, dpa