Diffusoren-Urteil in der F1 Entscheidung vertagt
14.04.2009, 15:15 UhrDas für die Formel-1-Weltmeisterschaft mitentscheidende Urteil um die Legalität des von drei Teams verwendeten Diffusors wird erst an diesem Mittwoch erwartet. Wie ein Sprecher des Internationalen Automobilverbandes Fia bestätigte, sei es bei Berufungsverhandlungen üblich, dass die Entscheidung der Richter erst am Tag darauf öffentlich gemacht werde.
Die Fia-Instanz sollte am Dienstag in Paris mit der Anhörung beginnen, nachdem vier Teams über ihre Nationalverbände gegen die Unterboden-Variante von BrawnGP, Williams und Toyota Protest eingelegt hatten. Winken die Richter die umstrittene Variante des hinteren Unterboden-Teils an den Boliden von BrawnGP sowie den ebenfalls auftrumpfenden Rennwagen von Williams und Toyota durch, dürfte sich an der neuen Hierarchie in Königsklasse auch in China an diesem Wochenende wohl wenig ändern.
"Ein wichtiger Tag"
Nicht zuletzt deshalb titelte Rivale Ferrari auf seiner Homepage: "Ein wichtiger Tag." Die Scuderia gehört mit BMW-Sauber, Renault und Red Bull zu den Teams, die Protest eingelegt hatten. Für die klagende Scuderia reisten Designer Nikolas Tombazis und Design-Berater Rory Byrne an die Seine. Einer der Angeklagten zeigte sich vor der Verhandlung zuversichtlich. "Ich wäre einfach überrascht, wenn das Berufungsgericht Entscheidungen über technische Sachen machen könnte - es ist eine komplexe technische Angelegenheit", wurde Ross Brawn, pikanterweise einst Technischer Direktor bei Ferrari, bei der "BBC" zitiert.
Das Argument der Gegnerschaft, die im Falle einer nötigen Nachrüstung bei einem Freispruch für Brawn, Williams und Toyota hohe Kosten auf sich zukommen sehen, wollte Brawn nicht geltenlassen. "Es gibt eine Menge Dinge, die die Teams voneinander kopieren und da werden die Kosten auch nicht debattiert", sagte er.
Drastische Strafe für Hamilton?
Mit welchem Urteil auch immer - möglicherweise könnten sogar die Ergebnisse der ersten beiden Rennen maßgeblich verändert werden - endet die Diffusor-Diskussion sportgerichtlich an diesem Mittwoch. In der Affäre um die Falschaussagen von Weltmeister Lewis Hamilton und dem mittlerweile entlassenen McLaren-Sportdirektor Dave Ryan steht die nächste Entscheidung am 29. April vor dem Weltrat an.
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge soll die Fia nun Abschriften von BBC-Interviews mit Teamchef Martin Whitmarsh angefordert haben. Dabei geht es um die Frage, ob der Brite in die brisante Angelegenheit involviert war, die drastische Strafen nach sich ziehen könnte.
Quelle: ntv.de, Von Jens Marx, dpa