Sport

Konfrontation mit Weltverband Europas Fechtverband sperrt Russland aus

Der Europäische Fechtverband hat die Mitgliedsverbände von Russland und Belarus suspendiert.

Der Europäische Fechtverband hat die Mitgliedsverbände von Russland und Belarus suspendiert.

(Foto: Marius Becker/dpa)

Die Frage nach dem Startrecht für Sportler aus Russland und Belarus in der Fechtwelt spitzt sich zu. Der Europäische Fechtverband suspendiert beide Nationalverbände. Er folgt damit der IOC-Empfehlung, stellt sich allerdings auch gegen den eigenen Weltverband.

Der Europäische Fechtverband EFC geht auf Konfrontationskurs zum Weltverband FIE und stellt sich gegen die Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Die EFC suspendierte die Verbände von Russland und Belarus, zuvor hatte der ukrainische Verband zwei entsprechende Anträge eingebracht, die von einer knappen Mehrheit der 43 abstimmenden nationalen Föderationen angenommen wurden.

Der erste Beschluss, der in Krakau am Rande der Europaspiele getroffen wurde, hat zur Folge, dass "keine Athleten, Trainer oder Funktionäre, die die russische oder belarussische Staatsbürgerschaft und Lizenz besitzen, an von der EFC organisierten Wettkämpfen teilnehmen dürfen". Nach der Annahme des zweiten Antrags wird die Mitgliedschaft des russischen Fechtverbandes (RUS) und des belarussischen Fechtverbandes (BLR) in der EFC ausgesetzt. Bei Wettbewerben unter dem Dach der FIE dürfen Fechterinnen und Fechter aus Russland und Belarus hingegen weiter als neutrale Athleten starten.

Mehr zum Thema

Bei den Europaspielen sind Russen und Belarussen wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine mit einem Einreiseverbot in Polen belegt worden. Per Dekret ordnete die FIE deswegen mit lediglich zwei Wochen Vorlauf die Austragung von Einzel-Europameisterschaften im bulgarischen Plowdiw an. Diese fanden am vergangenen Wochenende statt und waren wichtig für die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. In Krakau wird von Sonntag bis Donnerstag die Team-EM ausgetragen.

Praktisch spielen die Russen im Fechtsport momentan keine Rolle. "So sehr wie man zuerst die FIE-Entscheidung, Russen und Belarussen wieder teilnehmen zu lassen, kritisiert hat, so strikt hat man jetzt die Regelung und Prüfung des Militärbezugs der russischen und belarussischen Athleten umgesetzt", sagt Tobias Kirch, der neue Sportdirektor der deutschen Fechterinnen und Fechter vor anderthalb Wochen. "Man muss sagen, dass ein Großteil der Topathleten der Russen nicht startberechtigt sind."

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen