Hartewig im ntv Frühstart FDP will American Football in Deutschland groß machen
10.02.2024, 08:20 Uhr
Der Superbowl der NFL findet ohne deutsche Beteiligung statt. Wenn es nach der FDP geht, passiert das in Zukunft seltener: Die Partei will Geld in den American Football in Deutschland investieren. Das soll auch die Medaillenchancen bei Olympia 2028 steigern.
Die FDP-Fraktion im Bundestag will die Sportart American Football in Deutschland stärken. Das geht aus einem Positionspapier hervor, das RTL/ntv exklusiv vorliegt. "American Football ist in Form von Flag Football 2028 olympisch. Gerade in den vergangenen Jahren haben wir uns bei vorübergehend olympischen Sportarten, mit Blick auf die Medaillenausbeute, oft schwergetan", sagte der sportpolitische Sprecher Philipp Hartewig im Frühstart von ntv.
Gelingen soll das mit einer Spitzensportförderung nach dem Vorbild von anderen olympischen Sportarten. So könnten sowohl Topathleten als auch Vereinssportler an den 16 Olympiastützpunkten in Deutschland trainieren und gefördert werden. Dafür soll auch Geld zur Verfügung gestellt werden. "In keinem Bereich ist das Geld so effektiv angelegt wie im Sport", so Hartewig.
Aus dem Papier geht hervor, dass man die wachsende Popularität der amerikanischen Profiliga NFL nutzen will. Die Liga trägt einzelne Spiele auch in Deutschland aus. "Die NFL hat Deutschland als größten Markt außerhalb der USA identifiziert. Da ist ein großes Potenzial. Deswegen schauen wir auch genau hin", bemerkt Hartewig.
FDP glaubt an Hype, wenn WM oder EM in Deutschland stattfinden
In der Nacht von Sonntag auf Montag findet in Las Vegas der Superbowl zwischen San Francisco 49ers und Kansas City Chiefs (ab 0.30 Uhr live bei RTL) statt. Nachdem die Detroit Lions um den Deutsch-Amerikaner Amon-Ra St. Brown im Halbfinale knapp an den 49ers gescheitert sind, ohne deutsche Beteiligung.
Am 11. Februar ist es so weit, das Mega-Spektakel des Jahres findet statt: der Super Bowl. RTL und RTL+ übertragen das Spiel zwischen den Kansas City Chiefs und den San Francisco 49ers sowie die Halbzeitshow mit Megastar Usher.
Der Kick-off erfolgt nach mitteleuropäischer Zeit in der Nacht von Sonntag auf Montag um 0:30 Uhr. Bereits ab 23.15 Uhr startet die Übertragung.
Hartewig hofft darauf, dass sich das bald ändert. "In Deutschland spielen schon viele Menschen American Football und drücken in Richtung NFL", so der FDP-Politiker. Immer mehr würden sich in den Vereinen anmelden, wo "tolle Nachwuchsarbeit" geleistet wird. Der übliche Weg in die NFL führt über den US-amerikanischen College-Sport; der Deutsche Moritz Böhringer schaffte es 2016 als erster Profi aus Europa, ohne College-Erfahrung in die NFL gedraftet zu werden, zu einem NFL-Einsatz reichte es jedoch nicht.
Weitere Popularität in Deutschland könnte der Sport durch eine Austragung einer Football-Weltmeisterschaft erlangen. Hartewig: "Gerade bei Sportgroßveranstaltungen entsteht in Deutschland ein Hype. Da werden wir natürlich auch als Politik offen sein, das zu unterstützen." 2003 war Deutschland schon einmal Ausrichter der WM, wurde damals ebenso wie 2007 Dritter (von vier bzw. sechs teilnehmenden Teams). Seit 2015 hat keine Weltmeisterschaft mehr stattgefunden, die jüngsten drei Europameisterschaften verpasste die deutsche Auswahl.
Quelle: ntv.de, tko/tsi