Sport

Spionage in der Formel 1 FIA-Chef will Gericht einschalten

Trotz des Freispruchs für McLaren-Mercedes könnte die Spionage-Affäre in der Formel 1 noch ein juristisches Nachspiel haben. Max Mosley, der Präsident des Automobil-Weltverbandes, will den Fall nun doch vor das Berufungsgericht bringen.

Dies teilte Mosley in einem Brief an den Präsidenten des italienischen Automobil-Verbandes, Luigi Macaluso, mit. Macaluso hatte zuvor in einem Schreiben an Mosley das FIA-Urteil von Paris angezweifelt.

Jeden Wettbewerber hören

Das Gericht solle herausfinden, ob die Entscheidung angemessen sei oder, falls nicht, eine andere Entscheidung gefällt werden solle, schrieb Mosley, dem es auch darum geht die Silberpfeile zu entlasten. Er bat darum, "dass das Berufungsgericht Ferrari und McLaren sowie jeden anderen Wettbewerber, der das wünscht, anhören" solle.

Mercedes-Motorsportdirektor Norbert Haug erklärte: "Wir schauen dem Verfahren vor dem FIA-Berufungsgericht mit Ruhe und im vollen Bewusstsein, kein Reglement gebrochen zu haben, entgegen."

McLaren droht empfindliche Strafe

Der britisch-deutsche Formel-1-Rennstall McLaren-Mercedes war am vergangenen Donnerstag vom FIA-Weltrat von dem Verdacht der Spionage aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden. Sollte sich jedoch herausstellen, dass sich der Rennstall doch einen Nutzen durch geheime Ferrari-Unterlagen im illegalen Besitz des nachträglich entlassenen Chefdesigners verschaffen konnte, droht der Ausschluss sowohl aus der laufenden Weltmeisterschaft als auch für das kommende Jahr.

Man führe die Formel-1-WM in Fahrer- und Konstrukteurswertung an, "weil wir eigene Ideen in Leistung umgesetzt haben und nicht etwa, weil wir im Besitz fremder Unterlagen waren", erklärte Haug und stellte fest: "Wir konnten zu keinem Zeitpunkt Nutzen aus solchen Dokumenten ziehen und exakt dies hat der FIA World Motorsport Council nach der Anhörung vor einer Woche bestätigt. Wir kennen diese Dokumente nicht und wollen deren Inhalt auch nicht kennen lernen."

Quelle: ntv.de

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