Das krasse Leben von Zach Lavin Fast tot - und nun Paralympics-Sieger?
12.03.2022, 20:02 Uhr
Zach Lavin ist ein Gewinner.
(Foto: REUTERS)
Zach Lavin irrt verzweifelt durch die Rocky Mountains, nur knapp entkommt er dem Tod. Das ist sechs Jahre her. Der Kanadier überlebt, hat eine schicksalhafte Begegnung in einem Fitnessstudio und kämpft nun um paralympisches Gold.
Mit dem Leben hatte Zach Lavin abgeschlossen. Zweieinhalb Tage irrte der Kanadier allein durch die Rocky Mountains, die bittere Kälte ließ seine Körpertemperatur rapide absinken - die Überlebensangst packte ihn. "Es gab definitiv einige Gedanken an den Tod", erzählt er rückblickend. Doch dank eines kleinen Wunders ist Lavin wieder mitten im Leben angekommen - und greift nun mit Kanada im Eishockey nach Gold bei den Paralympics.
Denn bei seinem schicksalhaften Erlebnis vor sechs Jahren kletterte er mit letzter Kraft doch noch über einen Zaun, bevor er auf einer abgelegenen Straße zusammenbrach. Dort fanden ihn Sanitäter - bewusstlos und mit starken Erfrierungen. Sie brachten Lavin in ein Krankenhaus. Doch während sich seine Hände schnell erholten, blieben seine schwer verletzten Füße in einem kritischen Zustand.
Also fasste Lavin den Entschluss, sich beide Beine unterhalb der Knie amputieren zu lassen. "Ich wollte einfach wieder ins Leben zurückkehren", sagt Lavin sechs Jahre danach. In der Wildnis sei er "ziemlich hoffnungslos" gewesen. Doch dann dachte der Kanadier an seine "wunderbare Familie und meine Geschwister, und das hat sich in mir verankert. Ich musste weitermachen und sie wiedersehen."
"Einfach unglaublich"
Das Eishockey schenkte Lavin neuen Lebensmut. "Ich traf einen Amputierten in einem Fitnessstudio, und er zeigte mir, wie es geht", sagte er: "Teil einer Gemeinschaft zu sein, wie ich es jetzt bin, ist einfach unglaublich." Innerhalb von drei Jahren kämpfte sich der heute 25-Jährige in Kanadas Para-Nationalmannschaft.
Mit der Auswahl zog Lavin am Freitag ins Endspiel bei den Paralympischen Winterspielen in Peking ein, das favorisierte Team schlug Südkorea im Halbfinale klar mit 11:0. Die erste Goldmedaille für das Eishockey-Mutterland seit Turin 2006 ist greifbar. Doch auch wenn es am Sonntag nur Silber geben sollte: Lavin ist schon jetzt der große Gewinner.
Quelle: ntv.de, ara/sid