Handball-Bundesliga Flensburg bleibt vorne
20.04.2008, 18:57 UhrDie SG Flensburg-Handewitt verteidigte die Tabellenführung in der Handball-Bundesliga zwar eindrucksvoll, doch auf dem Weg zum 14. Meistertitel durfte sich Rekordchampion THW Kiel als eigentlicher Gewinner des 30. Spieltages fühlen. Der Pokalsieger nahm auch die hohe Hürde TBV Lemgo mit 32:27 souverän und hat bei 51:7 Punkten bei einem Spiel weniger als der Nordrivale (52:8) als Tabellenzweiter weiterhin die besten Karten im Titelkampf.
Flensburg feierte beim 43:25 gegen MT Melsungen unterdessen den höchsten Saisonsieg. Seine Mini-Chance auf den Titelgewinn wahrte Vizemeister HSV Hamburg (49:11) durch ein 38:25 gegen TuS N-Lübbecke.
Trotz des Sieges und der acht Tore des französischen Superstars Nikola Karabatic war Kiels Trainer Noka Serdarusic nicht zufrieden. "Meine Jungs wollten vor eigenem Publikum unbedingt zeigen, dass immer noch eine Steigerung möglich ist. Vielleicht wollten sie einfach zu viel", sagte der Meistermacher und fügte zuversichtlich an: "Wenn es selbst mit einer solchen Leistung zu zwei Punkten reicht, bin ich zuversichtlich, dass es mit der Meisterschaft klappen könnte."
THW-Manager Uwe Schwenker lässt sich auch von der schlechteren Tordifferenz des Champions-League-Siegers (+184) gegenüber Flensburg (+213) nicht beeindrucken. "Die Meisterschaft wird nicht über das Torverhältnis entschieden. Wir müssen mindestens einen Punkt besser sein", meinte der ehemalige Nationalspieler.
Auch die Flensburger wollen sich auf Rechenspiele nicht einlassen. "Wir wollen auch die letzten vier Spiele gewinnen, dann werden wir sehen, was herausspringt", sagte SG-Sportdirektor Anders Dahl-Nielsen.
Das Restprogramm spricht allerdings für die Kieler, die mit dem Heimspiel gegen die HSG Nordhorn vom Papier her nur noch eine hohe Hürde nehmen müssen. Flensburg bestreitet drei seiner vier Spiele noch auswärts und gastiert dabei in Magdeburg und bei den Rhein-Neckar Löwen.
Der HSV kann nur noch auf Ausrutscher des Spitzenduos hoffen. Auch wenn es zum großen Wurf für den Vizemeister erneut nicht reichen sollte, sind die Norddeutschen mit der Saison nicht unzufrieden. "Es ist unglaublich, was in Hamburg entstanden ist. In so einem Spiel kommen fast 8000 Zuschauer. Die sind auf ihre Kosten gekommen", sagte Trainer Martin Schwalb nach dem Sieg gegen Lübbecke.
Die Rhein-Neckar Löwen und Nordhorn leisteten sich im Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz vier, der zur Champions-League-Qualifikation reichen könnte, keinen Ausrutscher. Die Löwen erkämpften sich einen 27:25-Sieg gegen den SC Magdeburg und liegen mit 44:16 Zählern weiter vor der punktgleichen HSG, die sich 28:24 bei HBW Balingen-Weilstetten durchsetzte. Der VfL Gummersbach schob sich durch ein 34:29 im Duell der Altmeister gegen FA Göppingen auf Platz sechs vor.
Spannend bleibt es auch im Abstiegskampf. Lübbecke (14:46) steht nach der Niederlage in Hamburg ebenso vor dem Sturz in die Zweitklassigkeit wie Schlusslicht Wilhelmshavener HV (13:45) nach einem 27:27 gegen die HSG Wetzlar. Tusem Essen (15:43) feierte ein ganz wichtiges 31:30 im Aufsteigerduell gegen die Füchse Berlin und sammelte wie GWD Minden (16:44), dass den TV Großwallstadt mit 31: 22 (13:12) besiegte, Punkte gegen den Absturz in Liga zwei.
Quelle: ntv.de