Sport

Annullierung des DEL-Finals gefordert Franke: Klares Dopingvergehen

Dopingexperte Werner Franke hat den Deutschen Eishockey-Bund (DEB) im Fall Florian Busch scharf kritisiert und eine Annullierung des entscheidenden Play-off-Endspiels um die deutsche Meisterschaft gefordert. "Das ist ein ganz klares Dopingvergehen. Da gibt es überhaupt keine Diskussion", sagte der Molekular-Biologe gegenüber Sport1.

Nationalspieler Busch hatte eine Dopingkontrolle zunächst verweigert und einige Stunden später nachgeholt. Der DEB hatte ihn nicht gemäß dem Code der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) gesperrt, sondern lediglich mit einer Verwarnung, einer Geldstrafe und gemeinnütziger Arbeit belegt. Der 23-Jährige durfte daraufhin im Finale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) für die Eisbären Berlin gegen die Kölner Haie spielen und erzielte beim entscheidenden 2:1-Erfolg das Siegtor.

Der DEB hätte Busch sofort sperren müssen, sagte Franke weiter: "Die Frage ist, was man ihm anerkennt oder glaubhaft findet. Das Unterste wäre ein halbes Jahr." Auf die Frage, ob das entscheidende DEL-Finale annulliert werden sollte, antwortete Franke: "Ja. Er hätte nicht mehr spielen dürfen. Mit dem Bekanntwerden der A-Probe tritt die Sperre ein. In jeder anderen Sportart wäre Schluss gewesen."

Dass die später abgegebene Dopingprobe negativ war, sei kein Entlastungsgrund, so Franke. Bis dahin könne ein Dopingmittel abgebaut sein, oder die Werte könnten durch viel Wassertrinken und natürliche Ausscheidung unter die Erfassungsgrenze bringen. Doping bringe auch im Eishockey etwas. "Erstens mal beim Kraftaufbau wie in anderen Sportarten auch. Dann aber insbesondere im letzten Drittel, da sind Aufputschmittel weit verbreitet", sagte Franke.

Quelle: ntv.de

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