Favoriten stark, Freund flügellahm Freitag lässt auf Tournee-Podest hoffen
03.01.2015, 17:02 Uhr
Im Aufwind: DSV-Adler Richard Freitag.
(Foto: REUTERS)
In der Qualifikation zum dritten Springen der Vierschanzentournee in Innsbruck unterstreichen die Österreicher Thomas Kraft und Michael Hayböck ihre Siegambitionen. Davon sind die DSV-Adler ganz weit entfernt. Richard Freitag überzeugt dennoch.
Richard Freitag weckte Podesthoffnungen, Severin Freund patzte erneut: Während Freitag in der Qualifikation für das Bergiselspringen der 63. Vierschanzentournee in Innsbruck auf einen starken dritten Platz flog, musste sich der als Mitfavorit gestartete Freund mit Rang 15 begnügen. Im Wettkampf am Sonntag (14 Uhr/ZDF) will Freitag den deutschen Skispringern nun endlich den ersten Podiumsplatz einer bisher völlig verkorksten Tournee bescheren.
"Ich bin heiß! Wir wollen den österreichischen Kessel zum Kochen bringen", sagte Freitag nach seinem überzeugenden Flug auf 125,5 Meter, der dem 23-Jährigen 125,8 Punkte bescherte. Als Kampfansage an die bislang deutlich stärkere Konkurrenz wollte er das allerdings nicht verstanden wissen. "Das ist eine Kampfansage an die Weitenmeter. Wir wollen hier einfach Spaß haben. Die Sprünge waren in Ordnung, das passt", sagte Freitag.
Bei Freund bleibt es zäh
Das konnte sein vorqualifizierter Teamkollege Severin Freund, der mit Siegambitionen in die Tournee gestartet war, erneut nicht behaupten. Anstatt ganz vorne mitzuspringen, kam der Skiflug-Weltmeister nicht über Rang 15 hinaus. Der 26-Jährige landete nach einem Absprungfehler bereits nach 118,0 m. "Der Quali-Sprung war relativ zäh, der war nicht ganz so gut", sagte Freund im ZDF: "Mit den Sprüngen im Training ging es aber in die richtige Richtung."
In der Gesamtwertung liegt der Niederbayer Freund vor dem dritten Wettbewerb als bester Deutscher auf Platz zwölf, der Sachse Freitag belegt Rang 13. "Der Abstand nach vorne ist schon zu groß", sagte Freund: "Da sucht man sich ein anderes Ziel." Und das heißt ganz klar Podestplatz.
Hayböck und Kraft überzeugen
Knapp in Führung liegt weiterhin Oberstdorf-Sieger Thomas Kraft aus Österreich (561,9 Punkte) vor dem Slowenen Peter Prevc (560,8) und Michael Hayböck (Österreich/554,8). Der Gesamtweltcup-Führende Hayböck (128,0 m/128,2) bot in der Qualifikation auf der Anlage über den Dächern Innsbrucks die stärkste Leistung und kassierte die 2000 Euro Prämie für die Tagesbestleistung. Rang zwei belegte sein Zimmerkollege Kraft (127,0 m/127,2). Allerdings setzten Topspringer wie der Schweizer Simon Ammann oder Lokalmatador Gregor Schlierenzauer komplett aus und sparten ihre Kräfte für den Wettkampf.
Noch ist allerdings offen, ob das Springen ohne größere Probleme stattfinden kann, denn ein für Sonntag angekündigter Sturm bereitet den Organisatoren Kopfzerbrechen. Meteorologen erwarten für den Bergisel starken Wind aus Nordwesten sowie heftigen Schneefall. Schon 2014 hatte ein Föhnsturm für Durcheinander gesorgt. Der Wettbewerb musste am Ende vorzeitig abgebrochen werden.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa