Brite vor viertem Tour-TriumphFroome jubelt, Bardet zittert sich aufs Podest

Christopher Froome bleibt ohne Etappensieg - ist aber dennoch der große Triumphator. Dank seines zweiten Platzes im Zeitfahren auf der vorletzten Etappe ist die 104. Tour de France entschieden. Zu den Geschlagenen gehört Weltmeister Tony Martin.
Der britische Radprofi Christopher Froome steht unmittelbar vor seinem vierten Gesamtsieg bei der Tour de France. Der Titelverteidiger vom Team Sky baute seinen knappen Vorsprung in der Gesamtwertung im 22,5 Kilometer langen Einzelzeitfahren der 20. und vorletzten Etappe in Marseille deutlich aus und muss am Sonntag nur noch das Ziel in Paris erreichen. Angriffe auf das Gelbe Trikot wird es auf der "Tour d'Honneur" nicht geben.
Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin (Katjuscha-Alpecin) blieb im Kampf gegen die Uhr am Samstag ohne Siegchance und belegte in 28:29 Minuten mit 14 Sekunden Rückstand auf Tagessieger Maciej Bodnar vom deutschen Team Bora-hansgrohe den vierten Platz. Froome (+ 0:06 Minuten) landete auf dem dritten Rang. Den behält in der Gesamtwertung der Franzose Romain Bardet (2:20 Minuten hinter Froome). Nach einem schwachen Zeitfahren behauptet er eine Sekunde vor dem Spanier Mikel Landa (Sky).
"Ich hatte ein wirklich gutes Gefühl und auch noch Kraft im Finale. Nach drei Wochen ist aber auch die Tagesform entscheidend. Ich muss akzeptieren, dass Bodnar schneller war", sagte Martin. Auf den flachen Streckenabschnitten war Martin ebenbürtig, den Zeitverlust handelte er sich im steilen Anstieg zur Wallfahrtskirche Notre-Dame de la Garde ein. Seine Hoffnungen auf einen Erfolg in seiner Spezialdisziplin bei der Tour 2017 zerschlugen sich zum zweiten Mal. Beim Auftaktzeitfahren in Düsseldorf vor drei Wochen war Martin Vierter geworden, dadurch verpasste er auch die Chance auf das Gelbe Trikot.
Das gute deutsche Abschneiden rundeten die drei Tour-Debütanten Jasha Sütterlin (Movistar), Nils Politt (ebenfalls Katjuscha-Alpecin) und Nikias Arndt (Sunweb) ab, die unter den besten 13 landeten. Am Sonntag endet die Frankreich-Rundfahrt. Für die Sprinter geht es dann auf dem "nur" 103 Kilometer langen Teilstück von Montgeron zum Prachtboulevard Champs-Élysées nochmals um alles, das Ziel ist der prestigeträchtige Etappensieg.