Erster Ligasieg nach Klubbeben Füchse Berlin machen nächsten Schritt aus den Trümmern
21.09.2025, 19:56 Uhr
Fabian Wiede (Mitte) und die Füchse Berlin machen Boden gut.
(Foto: picture alliance / HMB Media)
Der deutsche Meister Füchse Berlin wird zu Saisonbeginn mächtig durchgeschüttelt: Trainer und Sportvorstand müssen gehen, es rumort um den Klub. Langsam erholt man sich nun von dem Beben. In der Bundesliga sind der Rekordmeister und der Erzrivale allerdings erstmal enteilt.
Der deutsche Handball-Meister Füchse Berlin hat seinen ersten Bundesliga-Sieg nach dem Führungsbeben im Verein gefeiert. Die Füchse gewannen gegen die MT Melsungen am Sonntag 30:24 (14:13), es war zugleich der erste Liga-Erfolg unter dem neuen Trainer Nicolej Krickau. In der Champions League hatten sich die Berliner am Donnerstag bereits gegen Aalborg Handbold durchgesetzt und den ersten Schritt aus der Krise getan.
Die Füchse hatten in einem aufsehenerregenden Schritt Meistertrainer Jaron Siewert und Sportvorstand Stefan Kretzschmar entlassen. Danach setzte es in der Liga unter Krickau zwei Niederlagen, der Klub wurde kräftig durchgerüttelt. Am Sonntag aber führte der zweimalige Welthandballer Mathias Gidsel seine Mannschaft gegen Melsungen mit neun Toren zum hart erkämpften Sieg. Torhüter Dejan Milosavljev zeigte 14 Paraden.
"Wir sind insgesamt unfassbar zufrieden mit dem Ergebnis", sagte Krickau. "Aber wir sind auch damit zufrieden, dass wir Spiele durch eine gute Abwehr und harte Arbeit gewinnen können. [...]Insgesamt sind wir aber sehr zufrieden mit unserer Präsenz und Energie."
Die Füchse haben nun drei ihrer fünf Saisonspiele gewonnen - der Tabellenführer THW Kiel baute seine perfekte Bilanz am Sonntag auf 10:0 Punkte aus. Der Pokalsieger gewann beim SC DHfK Leipzig 41:34 (23:18) und verdrängte den SC Magdeburg (9:1), der am Samstag mit einem 31:31 beim HC Erlangen völlig überraschend den ersten Punktverlust verzeichnen musste. Der letztjährige Abstiegskandidat Erlangen, der wegen zahlreicher Verletzungen und Krankheitsfällen beinahe über die gesamte Spieldauer gleich mehrere Nachwuchsspieler auf dem Feld hatte, hatte den Champions-League-Sieger bis zur letzten Sekunde sogar am Rande einer Niederlage.
Kiel trotzt Gänsehaut-Comeback
Für Kiel überzeugte vor allem der Färinger Elias Ellefsen á Skipagøtu einmal mehr in der Spielsteuerung. Am Kreis zeigte der Schweizer Laube eine starke Leistung. Der 25-Jährige verwertete die Anspiele sicher und zeigt sich auch als zuverlässiger Siebenmeterwerfer. Beim 38:28 (53.) durch Emil Madsen war die Vorentscheidung zugunsten des THW längst gefallen.
Bei den Leipziger feierte aufgrund von Personalproblemen der 41 Jahre alte Thomas Oehlrich ein Comeback. Der Ex-Kapitän der Sachsen, der vor dem Spiel kurzfristig vom Oberligisten Concordia Deltzsch ausgeliehen wurde, erzielte zwei Treffer. Oehlrich hatte von 2010 bis 2021 für Leipzig gespielt und war mit dem Klub von der 3. in die 1. Liga marschiert. Das Trikot des Kreisläufers wurde als Zeichen der Ehrerbietung unter die Hallendecke gezogen.
Die SG Flensburg-Handewitt schoss den Bergischen HC auswärts mit 43:33 (26:18) aus der Halle und verbesserte sich auf 8:2 Punkte, die Rhein-Neckar Löwen (6:4) hingegen unterlagen beim TSV Hannover-Burgdorf überraschend 24:28 (13:15).
Quelle: ntv.de, ter/sid