SCM verzweifelt an Milosavljev Füchse Berlin triumphieren in Supercup-Thriller
31.08.2024, 21:29 Uhr
Milosavljev (gelbes Trikot) war unheimlich stolz.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der erste nationale Titel in der neuen Handball-Saison geht an die Füchse Berlin. Meister Magdeburg hat das Nachsehen. Bei den Frauen hingegen setzt sich die Favoritinnen durch. Sie tragen in dieser Saison einen neuen Namen.
Nervenstark in der Crunchtime: Die Füchse Berlin haben erstmals den Handball-Supercup gewonnen und den Titeljägern des SC Magdeburg die erste Trophäe der neuen Saison vor der Nase weggeschnappt. Der coole Vizemeister von Trainer Jaron Siewert bezwang den Doublesieger in Düsseldorf in einem packenden Krimi mit 32:30 (17:17) und setzte beim stimmungsvollen Auftakt der neuen Spielzeit gleich ein erstes Ausrufezeichen.
Jerry Tollbring (9 Tore) war vor 9034 Zuschauern der beste Werfer für die Berliner, die in einem umkämpften Duell in der entscheidenden Phase weniger Fehler machten. Den Magdeburgern von Coach Bennet Wiegert halfen auch neun Treffer ihres besten Schützen Omar Ingi Magnusson nicht zum ersten Supercup-Triumph seit 2001. "Wir sind alle unheimlich stolz, dass wir endlich diesen Titel gewinnen konnten", sagte Fabian Wiede am Dyn-Mikrofon: "Wir haben alles reingehauen, das hat man auch gesehen. Jeder hat Vollgas gegeben."
Ludwigsburg holt Supercup bei den Frauen
Bei den Frauen, die zuvor erstmals in derselben Halle wie die Männer ihren Supercup-Sieger ausgespielt hatten, setzte sich der Favorit durch. Die HB Ludwigsburg, im Vorjahr noch als SG BBM Bietigheim am Start, bezwang den TuS Metzingen ohne größere Probleme 32:24 (15:14).
"Wir sind happy, dass wir das heute gut über die Bühne gebracht haben. Jeder weiß, dass wir nicht viele Trainingseinheiten zusammen hatten. Das sieht man auch", sagte Ludwigsburgs Nationalspielerin Antje Döll, die 25 Tage zuvor noch das olympische Viertelfinale mit Deutschland gegen Frankreich bestritten hatte.
Beim Männer-Spiel war die Pause für manche Profis wie den Magdeburger Silbermedaillengewinner Lukas Mertens oder die dänischen Olympiasieger um Füchse-Regisseur Mathias Gidsel teilweise noch kürzer. Beide Teams, die Magdeburger noch etwas mehr als die Berliner, tragen die Olympia-Nachwirkungen in Form von vielen Verletzten mit in die neue Spielzeit.
"Ich bin unglaublich stolz"
Besser ins Spiel fanden am Samstag die Füchse und ihr Torwart Dejan Milosavljev, der früh mehrere SCM-Abschlüsse - darunter einen Siebenmeter - parierte. "Ich bin unglaublich stolz. Ich habe auch ein paar wichtig Bälle gehalten", sagte Milosavljev bei Dyn: "Wir haben gegen eine der besten Mannschaften der Welt gewonnen, gegen Magdeburg muss auch ein Torwart viel Glück haben."
Vorne traf Nationalspieler Nils Lichtlein anfangs viele gute Entscheidungen. Die Folge war kurzzeitig eine Zwei-Tore-Führung des Hauptstadtklubs, allerdings ließen sich die Magdeburger davon nicht aus der Ruhe bringen. Der deutsche Meister ging unter anderem dank des starken Albin Lagergren nach einem 4:0-Lauf wieder in Führung - 8:6 (15.). Die Partie wankte in der Folge hin und her. Die fehlende Trainingsarbeit war bei beiden Teams, die mit insgesamt zwölf Olympia-Fahrer antraten, sichtbar. Die individuelle Klasse auf beiden Seiten sorgte aber für teils spektakuläre Szenen - nicht zuletzt Milosavljev bekam immer wieder den Fuß oder die Hand an den Ball.
Beim SCM rückte nach der Pause Torhüter Nikola Portner zwischen die Pfosten, im Juni war dessen Suspendierung nach einer positiven Kontrolle auf Methamphetamin aufgehoben worden. Die Partie blieb hochspannend. Erst in der 44. Minute legte Gidsel erstmals seit Wiederbeginn zwei Tore zwischen beide Teams, die Füchse schienen gedanklich insgesamt etwas frischer und hatten auch zum Ende die besseren Nerven.
Weiter geht es für beide Teams bereits in der kommenden Woche. Am ersten Bundesliga-Spieltag empfängt der SCM am Samstag (18.00 Uhr/Dyn und ARD) die HSG Wetzlar, die Füchse bekommen es wenig später (20.00 Uhr/Dyn) auswärts mit dem ThSV Eisenach zu tun.
Quelle: ntv.de, sue/sid