Bangen um die Verletzten Einsatz am Kap auf der Kippe
26.04.2010, 15:38 Uhr
Ghanas Superstar Michael Essien zweifelt, ob er in Südafrika dabei sein kann.
(Foto: dpa)
Bangen um Ghana-Star Essien, Hoffen auf Spaniens Spitzen-Stürmer Torres und mögliches Aus für van der Vaart: Die WM-Teilnehmer sorgen sich um ihre verletzten Stars.
Anderthalb Monate vor der Fußball-WM in Südafrika ist für viele Profis der Einsatz am Kap fraglich. In den Fußball-Nationen Brasilien und England hingegen können die Fans aufatmen. Brasiliens Angreifer Kaká meldete sich nach sechswöchiger Verletzungspause bei Real Madrid zurück und auch Englands Torjäger Wayne Rooney gab rechtzeitig Entwarnung. "Die Leiste wird bei der Weltmeisterschaft okay sein, darüber mache ich mir keine Sorgen", sagte der 24-Jährige, der sich in der vergangenen Woche eine Leistenverletzung zugezogen hatte.
Ein Ausfall von Rooney, mit 34 Pflichtspiel-Treffern Englands bester Torschütze, wäre für die "Three Lions" ein Desaster. So ist Mittelfeld-Star David Beckham nach seinem Achillessehnen-Riss bereits definitiv aus dem Kader raus und der neue Kapitän Rio Ferdinand (ManU) plagt sich seit Monaten mit Rückenproblemen.
Van der Vaart mit Muskelfaserriss
Während Brasiliens Kaká bei seiner Rückkehr im Team der "Königlichen" am Wochenende gleich den Siegtreffer gegen Real Saragossa (2:1) erzielte, verlief die Partie für den Niederländer Rafael van der Vaart weniger glücklich. Der frühere HSV-Kapitän erlitt einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel und schürte bei den Oranje-Fans Sorgen über seinen WM-Einsatz. Real Madrid erklärte, der 27-Jährige werde mindestens drei Wochen ausfallen, womit zumindest die Vereins-Saison für van der Vaart gelaufen ist.
Für HSV-Spieler Eljero Elia sieht Bondscoach Bert van Marwijk schwarz. Es sei fraglich, ob es der Offensivakteur nach seiner Knöcheloperation rechtzeitig schaffe, sagte der 57-Jährige. Gleichzeitig sei Verteidiger Roel Brouwers von Borussia Mönchengladbach ins Blickfeld gerückt: "Wir beobachten ihn."
Ghana bangt um Einsatz von Essien
Große Sorgen plagen Deutschlands letzten Gruppengegner Ghana. Der seit Dezember verletzt fehlende Superstar Michael Essien vom FC Chelsea äußerte erstmals Zweifel, ob er in Südafrika dabei sein kann. "Ich bin mir derzeit wegen der Weltmeisterschaft nicht sicher", erklärte der 27-Jährige.
Gleichzeitig hat in Deutschland die gebrochene Rippe von René Adler die Torwart-Frage neu angeheizt. Leverkusens Torhüter sieht seinen Südafrika-Einsatz allerdings nicht gefährdet. Der 25-Jährige will schon am Dienstag wieder bei der Werkself mittrainieren.
Unterdessen bangt Nachbar Dänemark um den Einsatz von Sören Larsen. Der Angreifer vom MSV Duisburg hat sich im Training einen Außenbandriss im rechten Sprunggelenk zugezogen. "Das ist ein herber Rückschlag, ich hoffe, dass ich schnell wieder fit bin", sagte der 28-Jährige. Wegen Muskelverletzungen und eines gebrochenen Zehs musste der Stürmer in dieser Saison bereits fünf Monate pausieren.
Spaniens Profis sollen rechtzeitig fit sein
Bei Europameister Spanien werden die Daumen gedrückt, dass die verletzten Profis rechtzeitig bis zum WM-Start fit sind. Stürmer Fernando Torres erholt sich derzeit von einer Knieoperation und auch die Mittelfeldspieler Andrés Iniesta (Muskelriss) und Cesc Fabregas (Schienbeinbruch) pausieren derzeit. Alle drei sollen aber bis zum 11. Juni einsatzbereit sein.
Bei den Südkoreanern könnte der frühere England-Legionär Seol Ki-Hyeon nach einer Knie-OP am Kap fehlen. Der Stürmer war im Januar extra zu den Pohang Steelers in die heimische K-League zurückgekehrt, um seine WM-Chancen zu verbessern. Er gehörte 2002 zum Überraschungs- Team der Koreaner, das bei der Heim-WM erst im Halbfinale an Deutschland scheiterte.
Besonders dramatisch ist das WM-Aus für den paraguayischen Profi Salvador Cabañas. Ein Unbekannter hatte dem 29-Jährigen im Januar in einer Bar in Mexiko in den Kopf geschossen. Der 29-Jährige werde zwar in Südafrika dabei sein, aber "nur als Zuschauer", sagte sein Repräsentant, José María González, dem Radiosender "1 de Marzo".
Quelle: ntv.de, Von Jenny Tobien, dpa