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Messi zaubert, Heinze trifft Diegos Erben feiern Auftaktsieg

Schon nach sechs Minuten durfte Argentinien sein erstes WM-Tor feiern. Umjubelt in der Bildmitte: Vorbereiter Juan Sebastian Veron.

Schon nach sechs Minuten durfte Argentinien sein erstes WM-Tor feiern. Umjubelt in der Bildmitte: Vorbereiter Juan Sebastian Veron.

(Foto: dpa)

Das Ergebnis klingt knapp, wird dem Spielverlauf aber nicht gerecht. Das 1:0 von Diego Maradonas Argentiniern zum WM-Start gegen Nigeria macht Spaß, weil die Offensivreihen beider Teams das Geschehen bestimmen. Superstar Messi erwischt einen Sahnetag, sündigt aber vor dem Tor.

Eine von vielen vergebenen Chancen durch Weltfußballer Lionel Messi.

Eine von vielen vergebenen Chancen durch Weltfußballer Lionel Messi.

(Foto: REUTERS)

Angetrieben von Weltfußballer Lionel Messi hat das Offensivballett von Diego Maradona seine WM-Mission erfolgreich begonnen. Mit einem überzeugenden Auftritt beim hochverdienten 1:0 (1:0) gegen Nigeria unterstrich Argentinien seine Titelambitionen bei der Fußball-Weltmeisterschaft. Vor 55.686 Zuschauern im Ellis Park von Johannesburg erzielte Gabriel Heinze in der 6. Minute das Siegtor für den zweimaligen Weltmeister.

Superstar Messi blieb zwar ohne Tor, lieferte aber reichlich Kostproben seines Ausnahmekönnens ab - auch zur Freude von Trainer Maradona, der bei seiner Rückkehr auf die WM-Bühne nach 16 Jahren die gesamten 90 Minuten stehend an der Seitenlinie verfolgte. "Fußball wäre nicht so schön, wenn Messi nicht so oft den Ball bekommen würde", sagte Maradona anschließend über den 22-Jährigen. Außerdem bescheinigte er dem ausgezeichneten nigerianischen Torhüter Vincent Enyeama eine "hervorragende Leistung". Der stimmte selbstbewusst zu: "Das war meine beste Leistung gegen den besten Spieler der Welt."

Messi dirigiert nach Belieben

Den ersten Farbtupfer der unterhaltsamen Partie unter der Leitung des deutschen Schiedsrichters Wolfgang Stark hatte Chinedu Obasi vom Bundesligisten 1899 Hoffenheim gesetzt, dessen Schuss jedoch weit am Tor vorbei ging. Danach übernahm "König" Messi das Zepter auf dem Rasen. Zunächst bediente der Weltfußballer Gonzalo Higuaín (4.), der aus Nahdistanz verzog, dann scheiterte der 22-Jährige mit einem gefühlvollen Schlenzer an Nigerias Torwart Vincent Enyeama (6.). Es war der Auftakt zu einem Privatduell, das der Keeper aus Nigeria zu seinen Gunsten entschied.

Immerhin durfte Messi nach der anschließenden Ecke von Juan Sebastian Veron jubeln, denn Heinze köpfte das Leder mit einem wunderschönen Flugkopfball unhaltbar in den Winkel zur frühen Führung für den Favoriten. Die Nominierung des Abwehrspielers vom französischen Meister Olympique Marseille war in Argentinien kontrovers diskutiert worden, weil Heinzes Bruder geschäftliche Verbindungen zu Maradona unterhält.

Nigeria kommt schwer ins Spiel

Mit dem Vorsprung im Rücken kontrollierten die "Gauchos" Ball und Gegner nach Belieben. Messi, der nicht wie beim FC Barcelona auf der rechten Seite wirbelte sondern im zentralen Mittelfeld die Fäden zog, fand erneut in Enyeama seinen Meister (18.). Und auch Higuain konnte den starken Keeper aus Nahdistanz nicht überwinden (21.).

Erbost ob der Chancenverwertung seines Teams: Gaucho-Coach Diego Maradona.

Erbost ob der Chancenverwertung seines Teams: Gaucho-Coach Diego Maradona.

(Foto: REUTERS)

Die "Super Eagles", die schon bei den Weltmeisterschaften 1994 (1:2) und 2002 (0:1) sowie vor zwei Jahren im Olympia-Finale von Peking (0:1) den Kürzeren gezogen hatten, konnten sich kaum in Szene setzen. Lediglich bei einem Schuss von Obasi (28.), der das Tor verfehlte, blitzte etwas Gefahr auf. Die besseren Chancen blieben aufseiten der "Albiceleste", doch Enyeama ließ sich auch im dritten Anlauf von Messi (37.) nicht düpieren. Mit einem tollen Reflex fischte der Schlussmann von Hapoel Tel Aviv einen Schuss des überragenden Akteurs aus dem Winkel. Maradona, der die Partie an der Seitenlinie im feinen Zwirn verfolgte, raufte sich angesichts der mangelhaften Effizienz seines Teams ein ums andere Mal die Haare.

Messi, immer wieder Messi

Nach der Pause verflachte das Spiel zunächst, weil Argentinien nicht mehr so recht wollte und Nigeria weiterhin nicht konnte. Zwar brachte Trainer Lars Lagerbäck mit Bundesligaprofi Obafemi Martins vom VfL Wolfsburg einen frischen Offensivmann, doch Chancen konnte sich der Dritte des Afrika-Cups zunächst nicht erarbeiten.

Vielmehr eröffneten sich für die Argentinier Konter-Räume. Ein 4:2-Überzahl-Angriff hätte eigentlich zum 2:0 führen müssen, doch Messi (65.) verzog knapp. 60 Sekunden später scheiterte Higuain mit einem Flachschuss am überragenden Enyeama. Die Nachlässigkeiten im Abschluss wären fast bestraft worden, als Taye Taiwo aus 18 Metern abzog, der Ball zur Erleichterung des Titelanwärters aber knapp am Pfosten vorbeistrich.

In der Schlussphase setzte Nigeria alles auf eine Karte und brachte die nicht immer sattelfeste Abwehr der Argentinier einige Male ins Wanken. Nachdem Messi (81.) einmal mehr an Enyeama gescheitert war, vergab Ikechukwu Uche im Gegenzug aus zehn Metern den Ausgleich. Am Ende feierte Argentinien einen knappen, aber verdienten Sieg und startete damit zum fünften Mal in Serie mit einem Erfolg in eine WM. In ihrem zweiten Spiel der Gruppe B treffen die Südamerikaner am kommenden Donnerstag in Johannesburg auf Südkorea, das die Gruppe nach einem hochverdienten 2:0 über erschreckend schwache Griechen anführt.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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