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Auch Abseitstor reicht nicht Kiwis schocken Slowakei

Torschützen im Duell: "Kiwi" Winston Reid stoppt den Slowaken Robert Vittek.

Torschützen im Duell: "Kiwi" Winston Reid stoppt den Slowaken Robert Vittek.

(Foto: REUTERS)

Außenseiter Neuseeland sorgt bei seinem WM-Auftakt für die größte Überraschung im bisherigen Turnierverlauf. Gegen die Slowakei lassen sich die "Kiwis" auch von einem irregulären Gegentor nicht aus dem Konzept bringen - und sichern sich ganz spät in der Nachspielzeit noch ihren ersten WM-Punkt.

Reid bescherte seinen Kiwis mit dem Schlusspfiff ihren ersten WM-Punkt überhaupt.

Reid bescherte seinen Kiwis mit dem Schlusspfiff ihren ersten WM-Punkt überhaupt.

(Foto: REUTERS)

Mit einem Last-Minute-Treffer hat Winston Reid für Neuseelands ersten WM-Punkt gesorgt und der geschockten Slowakei die Premiere bei der Fußball-Weltmeisterschaft verdorben. Der Profi vom dänischen Club FC Midtjylland traf in der dritten Minute der Nachspielzeit zum überaus glücklichen 1:1 (0:1) und bescherte den "Kiwis" das nicht mehr für möglich gehaltene Remis. Denn bis zum Schluss sah in Rustenburg alles nach einem verdienten Sieg der besseren Slowaken aus, nachdem der frühere Nürnberger Bundesliga-Torjäger Robert Vittek den WM-Debütanten verdient in Führung gebracht hatte (50.), allerdings aus klarer Abseitsposition. Nach drei Vorrunden-Niederlagen bei ihrer WM-Premiere vor 28 Jahren konnten die Neuseeländer diesmal zumindest einen Teilerfolg bejubeln.

Ohne ihren verletzten Vize-Kapitän Tim Brown, der nach einer Schulterfraktur noch nicht top-fit ist, fanden die Kicker aus Ozeanien über die gesamten 90 Minuten nie die Mittel, um den nur anfangs sichtlich nervösen Slowaken Paroli zu bieten. Zu bieder, zu harmlos und zu hausbacken agierte die Mannschaft von Trainer Ricki Herbert, der 1982 schon als Spieler für die damals aufstrebende Fußball-Nation am Ball war.

Wetter besser als das Spiel

Die "All Whites" verwandelten dank Reid ihre letzte Chance, und sie hatten auch die erste: Doch Keeper Jan Mucha war beim Kopfball von Christopher Killen (5.) auf dem Posten. Das Wetter in Rustenburg präsentierte sich empfindlich kühl, aber deutlich besser als der über weite Strecken mäßige Kick und der Zuschauer-Zuspruch: Blauer Himmel und Sonnenschein über dem halbvollen Royal-Bafokeng-Stadion. Nur 23.871 Fans verloren sich in der Arena - bisher die geringste Kulisse.

Robert Vittek bescherte der Slowakei per Kopf den ersten Sieg im ersten WM-Spiel - dachte die Slowakei bis zur 93. Minute.

Robert Vittek bescherte der Slowakei per Kopf den ersten Sieg im ersten WM-Spiel - dachte die Slowakei bis zur 93. Minute.

(Foto: dpa)

Die Slowaken, gleich mit vier Bundesliga-Legionären aufgelaufen, kamen erst nach 20 Minuten auf Betriebstemperatur. Bis dahin war vom Sturm-Duo Sestak/Vittek nicht viel zu sehen. Doch dann war Sestak plötzlich da: Sein Schuss aus zwölf Metern ging allerdings knapp am linken Pfosten vorbei (28.). Fünf Minuten später vertändelte Vittek eine gute Gelegenheit am "Fünfer" und scheiterte kurz darauf mit einem 22-Meter-Schuss (35.). Beim 1:0 legte Sestak für Vittek auf, und der Profi vom türkischen Club Ankaragücü zirkelte den Kopfball-Aufsetzer gekonnt ins Netz. Vor der Flanke stand er jedoch eindeutig im Abseits, das Tor hätte nicht zählen dürfen. Das 2:0 und damit die Vorentscheidung verpasste Vittek in der 69. Minute nur knapp, als er den Ball am Fünf-Meter-Raum nicht kontrollieren konnte.

Smeltz scheitert zweimal

Die beste Chance des Teams aus Ozeanien hatte der deutschstämmige Shane Smeltz, der bei Gold Coast United sein Geld verdient, schon vor der Pause: Er hämmert den Ball ans Außennetz (38.). Kurz vor Ultimo vergab er per Kopf eine ganz dicke Ausgleichs-Chance. Auf der Gegenseite drohte prompt Gefahr, als Marek Hamsik nach einem Freistoß aus 20 Metern gefährlich abzog (43.). Doch die Faust von "Kiwi"-Keeper Mark Paston verhinderte das Führungstor der Mannschaft von Trainer Vladimir Weiss Senior, der sichtlich unzufrieden war: Immer wieder schimpfte und gestikulierte der Coach der Slowaken aufgebracht an der Seitenlinie.

Weiss Senior war 1990 schon als Spieler für die Tschechoslowakei dabei, Kollege Herbert kickte bereits für 1982 für die "All Whites". Vor 28 Jahren gab es für die "Kiwis" bei ihrer WM-Premiere nichts zu gewinnen, alle drei Gruppenspiele gegen Schottland (2:5), die Sowjetunion (0:3) und Brasilien (0:4) gingen klar verloren.

Quelle: ntv.de, dpa

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