Die Portugiesen haben ihr WM-Auftaktspiel zwar nicht verloren, benehmen sich nach dem tristen 0:0 gegen die Elfenbeinküste aber dennoch wie schlechte Verlierer. Superstar Cristiano Ronaldo, im Nationalteam seit 16 Monaten torlos, jammert über zu hartes Einsteigen seiner Gegenspieler. Portugals Verband beschwert sich über ungerechtfertigte Verwarnungen.

Portugals Angreifer Cristiano Ronaldo fordert bei der Fußball-WM in Südafrika einen Artenschutz für die Stars. "Manchmal verstehe ich die Entscheidungen der Schiedsrichter nicht. Es ist ihre Aufgabe, bei diesem Turnier die besten Spieler zu schützen", sagte der Offensivspieler von Spaniens Rekordmeister Real Madrid. Ronaldo hatte beim 0:0 gegen die Elfenbeinküste nach einem Gerangel mit einem Gegenspieler die Gelbe Karte gesehen. Nach einem harten Einsteigen des Ivorers Guy Demel war der Portugiese mit dem Abwehrspieler des Hamburger SV aneinandergeraten. Beide Akteure wurden von Schiedsrichter Jorge Larrionda aus Uruguay daraufhin verwarnt.

Nach Ansicht der Portugiesen habe es aber keinen Grund für die disziplinarische Maßnahme gegeben. Sie legten deshalb beim Weltverband FIFA Einspruch gegen die Gelbe Karte ein und forderten ihre Annullierung. In einem offiziellen Schreiben des portugiesischen Verbandes an die FIFA hieß es: "Der portugiesische Spieler wurde in der Nähe des Strafraums der Elfenbeinküste geschubst. Zudem wurde er beleidigt. Der Spieler wollte sich nur aus der Situation befreien, deshalb ist die Verwarnung ungerechtfertigt."

Sollte Portugal mit seinem Einspruch Erfolg haben, dürfte auch die Elfenbeinküste bei der FIFA protestieren, gegen die Gelbe Karte für Didier Zokora. Der Mittelfeldspieler war in der 7. Minute wegen eines Fouls verwarnt worden. Die Fernsehbilder zeigten jedoch, dass er seinen portugiesischen Gegenspieler gar nicht getroffen hatte, sondern Schiedsrichter Larriondo auf eine Schwalbe hereingefallen war - eine Schwalbe von Cristiano Ronaldo.