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Chile gegen Honduras Schnuller trifft auf Panther

Aufatmen bei Chile und Honduras vor dem ersten WM-Auftritt. Beide Teams können heute ihre zuletzt angeschlagenen Stürmer-Stars Humberto Suazo und David Suazo einsetzen. Bei Chile ist noch offen, ob Arturo Vidal vom Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen in der Startelf steht.

Er ist fit: Humberto Suazo, Chile.

Er ist fit: Humberto Suazo, Chile.

(Foto: AP)

Humberto Suazo gegen David Suazo oder der "Schnuller" gegen den "schwarzen Panther": Die Tagesform der beiden Torjäger könnte beim WM-Duell zwischen Chile und Honduras den Ausschlag geben. Beide Hoffnungsträger waren zuletzt angeschlagen, dürften aber heute um 13.30 Uhr im Mbombela-Stadion in Nelspruit auflaufen können.

"Es sieht gut aus, Humberto kann spielen", sagte Chiles Trainer Marcelo Bielsa zum gesundheitlichen Zustand seines Stürmer- Stars. "Aber man merkt ihm die Pause an." Und auch der Honduraner David Suazo fühlt sich fit für Großtaten bei der Fußball-Weltmeisterschaft: "Ich fühle mich schon viel besser und möchte die drei Spiele bestreiten."

Vidal hofft auf sein WM-Debüt

Hinter dem mit Spannung erwarteten Auftritt der beiden Sorgenkinder verblasst das mögliche WM-Debüt von Arturo Vidal. Noch ist offen, ob Bielsa den einzigen Bundesliga-Profi in der Startelf einsetzt. Unabhängig davon hegt der Stammspieler von Bayer 04 Leverkusen einen großen Traum: "Wir kämpfen darum, unter die besten Vier zu kommen." Der 23 Jahre alte Vidal gehörte zu Chiles Auswahl, die 2007 bei der U20-WM den dritten Platz belegte. "Wir könnten eine der Überraschungen des Turniers werden, ein Team, über das man sprechen muss", traut auch Gonzalo Fierro seiner Elf einen Coup zu.

Der Stamm der "roja" (die Rote) ist weitgehend identisch mit jener Erfolgsmannschaft. Darauf, der souveränen WM-Qualifikation als Gruppenzweiter in Südamerika hinter Rekord-Weltmeister Brasilien und einem gesunden Suazo ruhen die großen Hoffnungen der Chilenen. Der verniedlichend "el chupete" (der Schnuller) genannte bullige Stürmer des spanischen Erstligisten Real Saragossa trug als Torschützenkönig mit zehn Treffern in der Qualifikation entscheidend zur ersten WM-Teilnahme seit zwölf Jahren bei.

Chilenen wollen optimalen Start

Die traurige Tatsache, seit den Titelkämpfen im eigenen Land vor 48 Jahren keine WM-Partie mehr gewonnen zu haben, ist für die Chilenen nach eigenen Beteuerungen weder Belastung noch Trauma. 1962 belegte der Gastgeber durch ein 1:0 gegen Jugoslawien den dritten Platz. Bei WM-Turnieren in anderen Ländern glückte der letzte Sieg vor 60 Jahren. "Das beschäftigt uns nicht", versicherte Torhüter Claudio Bravo. "Wir haben das Niveau, um jeden zu schlagen."

Mit einem Sieg gegen Honduras wollen die Chilenen einen optimalen Start hinlegen. "Nur das zählt", sagte Verteidiger Mauricio Isla. Bielsa, der Honduras als "potentes Team mit wertvollen Spielern" lobte, rechtfertigte zugleich die hohen Ziele seiner Schützlinge: "Das ist weder Triumphgehabe noch übertriebenes Selbstwertgefühl. Nun können wir zeigen, ob die Ansprüche gerechtfertigt sind."

Honduraner keine WM-Touristen

Auch er brennt auf seinen Einsatz: David Suazo, Honduras.

Auch er brennt auf seinen Einsatz: David Suazo, Honduras.

(Foto: dpa)

Für Honduras ist mit der zweiten WM-Teilnahme nach 1982 bereits ein Traum wahr geworden. Aber die als Außenseiter in der Gruppe H geltenden Mittelamerikaner sehen sich keinesfalls als WM-Touristen und wollen mehr. "Niemand kann sagen, die einen sind Favorit und die anderen nur Statisten", wehrte sich Verteidiger Sergio Mendoza dagegen, als Kanonenfutter abgestempelt zu werden. Defensivkollege Maynor Figueroa versicherte: "Wir können einen Traum verwirklichen."

Nachdem Mannschaftsarzt Oscar Benítez erklärte, die verletzten Schlüsselspieler David Suazo und Wilson Palacios könnten spielen, hat sich zudem die Personallage völlig entspannt. Vor allem Suazo, der "Schwarzer Panther" oder "King David" genannt wird, trägt die Hoffnungen des politisch und sozial so gebeutelten Landes bei der WM. Der 30 Jahre alte Stürmer des FC Genua war 2006 zum besten ausländischen Spieler Italiens gewählt worden und 2008 Meister mit Inter Mailand, das ihn aber inzwischen ausgeliehen hat. Trainer Reinaldo Rueda, der nicht auf der Bank sitzen darf, forderte: "Wir müssen intelligent spielen."

Quelle: ntv.de, Elmar Dreher und Ulrike John, dpa

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