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Uruguay setzt auf Offensive Südafrika fiebert weiter

Ganz Südafrika fiebert dem zweiten Auftritt der Bafana Bafana entgegen. Mit einem Sieg gegen Uruguay kann der WM-Gastgeber heute einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale machen. Und das an einem für die Regenbogennation geschichtsträchtigem Datum.

"Hoffentlich holen wir drei Punkte und schenken der ganzen Nation eine Riesenfeier": Südafrikas Steven Pienaar, hier im Auftaktspiel gegen Mexiko.

"Hoffentlich holen wir drei Punkte und schenken der ganzen Nation eine Riesenfeier": Südafrikas Steven Pienaar, hier im Auftaktspiel gegen Mexiko.

(Foto: dpa)

Zeit für Historisches: 34 Jahre nach dem unerschrockenen Schüleraufstand von Soweto wollen die Bafana Bafana mit einem mutigen Auftritt gegen Uruguay heute ab 20.30 Uhr den ersten Sieg bei ihrer Heim-WM feiern und damit für einen Meilenstein in der Geschichte des südafrikanischen Fußballs sorgen. "Das ist ein besonderer Tag für uns. Hoffentlich holen wir drei Punkte und schenken der ganzen Nation eine Riesenfeier", sagte Mittelfeldregisseur Steven Pienaar.

Die komplette Regenbogennation sehnt den zweiten Auftritt ihrer Helden herbei, der ausgerechnet am nationalen Feiertag zum Gedenken der Opfer vom 16. Juni 1976 stattfindet. Damals hatten rund 15.000 Schüler im Township Soweto gegen die Bildungspolitik protestiert und damit den Kampf gegen die Apartheid eingeleitet. Mehr als 500 Jugendliche kamen ums Leben, die Ereignisse haben sich jedem Südafrikaner ins Gedächtnis gebrannt.

"Wir wollen unsere Leute stolz machen"

"Der 16. Juni ist für Südafrika etwas ganz Spezielles. Wir wollen der Nation einen Sieg schenken", sagte Kapitän Aaron Mokoena. Der Abwehrchef setzt im zweiten Spiel wieder auf die ohrenbetäubende Unterstützung der eigenen Anhänger. "Wir möchten noch mehr Vuvuzelas." Seine Landsleute werden die Partie auf jeden Fall wieder mit riesigen Straßenpartys und Vuvuzela-Konzerten begleiten. "Wir wollen unsere Leute stolz machen und erstmals den Sprung in die nächste Runde schaffen", sagte Mokoena.

Obwohl der Rekord-Nationalspieler und Pienaar seit Jahren im Ausland spielen, wissen sie um die Bedeutung des 16. Juni für ihre Landsleute. Der tapfere Kampf gegen die weiße Obrigkeit hat für die Afrikaner die gleiche Bedeutung wie der Sturm auf die Bastille für die Grande Nation Frankreich. "Wir wollen Historisches leisten", sagte Verteidiger Siboniso Gaxa.

"Äußerlich bin ich ruhig, innerlich brenne ich"

Er weiß, worum es geht: Carlos Alberto Parreira.

Er weiß, worum es geht: Carlos Alberto Parreira.

(Foto: dpa)

Auch Trainer-Veteran Carlos Alberto Parreira ist sich der Wertigkeit des Datums für die stolzen Südafrikaner bewusst, doch der Brasilianer versucht zu viel Pathos aus dem Duell mit den Südamerikanern zu nehmen. Allerdings gestand auch der WM-Rekordcoach, dass er vor dem wichtigen Spiel anspannt ist. "Ich bin heute um fünf Uhr aufgewacht, weil auch ich spüre, dass die ganze Nation etwas von uns erwartet", sagte der 67-Jährige. "Äußerlich bin ich ruhig, innerlich brenne ich."

Die Ausgangslage vor dem erst zweiten Vergleich mit den "Urus" ist klar. Drei Punkte und der erstmalige Einzug in die K.o.-Runde einer WM wäre für die Hausherren zum Greifen nahe. "Wir müssen noch ein Spiel gewinnen, das ist klar. Und ich möchte es nicht auf die letzte Partie gegen Frankreich ankommen lassen", sagte Parreira. Gegen die defensivstarken "Urus" setzt der Trainerfuchs deshalb auf Offensive. "Wir werden unsere Chance suchen. Ich gehe lieber auf Risiko, als abzuwarten." Parreira wird bis auf "maximal ein, zwei Änderungen" auf die Elf setzen, die im Eröffnungsspiel gegen Mexiko überzeugte. Sicher scheint, dass für Lucas Thwala wie schon im zweiten Durchgang gegen die Lateinamerikaner Tsepo Masilela auflaufen wird.

Uruguayer suchen Heil in Offensive

Die Uruguayer wollen sich von der historisch aufgeladenen Atmosphäre im Loftus-Versfeld-Stadion von Pretoria nicht beirren lassen und suchen ihr Heil in der Offensive. Anders als gegen Vize- Weltmeister Frankreich, dem sie ein achtbares 0:0 abtrotzten, setzt Trainer Oscar Tabárez gegen die Südafrikaner auf drei Angreifer, von denen Superstar Diego Forlán etwas zurückgezogen agieren soll.

"Wir müssen in der Offensive deutlich besser werden. Wir müssen in der Lage sein, mehr gefährliche Situation vor dem Tor des Gegners herauszuspielen", sagte Tabárez, der beim Gegner in der Defensive den Schwachpunkt ausgemacht hat. Neben Forlán und Luiz Suárez soll daher Edinson Cavani anstelle von Mittelfeldmann Ignacio González wirbeln.

Quelle: ntv.de, Lars Reinefeld und Emilio Rappold, dpa

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