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Gruppe A: Uruguay im Porträt Sie wollen endlich siegen

In den letzten 20 Jahren war Uruguay nur bei WM in Südkorea und Japan dabei. Damals fehlte ein Tor, um das Achtelfinale zu erreichen. Viel schwerer lastet dem zweifachen Weltmeister auf den Schultern, dass seit 1970 nur ein einziger Sieg bei einer WM-Endrunde gelungen ist. Nun soll es Europas Torjäger des Jahres richten.

Die "Urus" vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Peru.

Die "Urus" vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Peru.

(Foto: REUTERS)

Einmal mehr durch die Hintertür Play-offs haben sich Uruguays Fußballer zur WM-Endrunde nach Südafrika durchgekämpft. "Die einfachen Dinge sind nichts für uns. Aber wenn der Lohn so groß ist, sage ich: Willkommen, Leid", verkündete Stürmer Sebastian Abreu, der mit seinem Tor beim 1:1 gegen Costa Rica das Ticket löste.

Die Entscheidungsspiele des Fünften der Südamerika-Qualifikation gegen den Vierten der CONCACAF-Konföderation spiegelten den qualvollen Weg durch die Eliminatorias wider. Der Vorteil nach dem 1:0 aus dem Hinspiel und der Führung beim zweiten Duell in Montevideo glitt den Celestes fast noch aus der Hand.

Ein Sieg aus 16 Spielen

"Wir sind gewohnt zu leiden", sagte der 33-Jährige vom griechischen Erstligisten Aris Saloniki. Nicht anders war es bei seiner ersten WM-Teilnahme 2002, als Australien in den Play-offs niedergerungen wurde. Vier Jahre später revanchierten sich die Socceroos und verbauten den "Urus" in einem dramatischen Elfmeterschießen den Weg nach Deutschland. Der Weltmeister von 1930 und 1950 ist in Südafrika bereits zum elften Mal bei einem WM-Turnier dabei, doch drei der letzten vier Auflagen verfolgten die "Charruas" nur aus der Ferne. Zum Leid gehört auch, dass aus den letzten 16 WM-Spielen bis zurück zur Endrunde 1970 nur ein einziger Sieg heraussprang.

Beim 1:0 gegen Südkorea 1990 in Italien saß Oscar Tabarez schon auf der Bank. Er übernahm im März 2006 wieder das Kommando und führte den Rekordsieger (14 Titel wie Argentinien) bei der Copa America 2007 nach dem unglücklichen Halbfinal-Aus im Elfmeterschießen gegen Brasilien auf Platz vier.

Forlan soll es richten

Diego Forlan schoss Atletico Madrid mit zwei Toren zum Uefa-Pokal-Titel 2010.

Diego Forlan schoss Atletico Madrid mit zwei Toren zum Uefa-Pokal-Titel 2010.

(Foto: REUTERS)

Der 62-Jährige hat eine schlagkräftige Truppe aus alten Haudegen um Kapitän und Abwehrchef Diego Lugano von Fenerbahce Istanbul sowie jungen Hoffnungsträger wie Stürmer Luis Suarez von Ajax Amsterdam geformt. Unumstrittener Star ist jedoch Diego Forlan. Der Stürmer von Spaniens Erstligisten Atletico Madrid wurde in der vergangenen Saison zum zweiten Mal nach 2005 mit dem Goldenen Schuh als bester Torjäger der europäischen Ligen ausgezeichnet wurde. Das Fußballtalent hat ihm Vater Pablo in die Wiege gelegt, der mit Uruguay von 1966 bis 1974 dreimal an einer WM-Endrunde teilgenommen hatte.

Mit seinen sieben Toren in den Eliminatorias gehörte der 31-jährige Forlan zu den konstanten Größen in einem Team, das Leistungsschwankungen offenbarte. Nur vier Siege in den neun Heimspielen machen deutlich, dass es der Tabarez-Truppe schwer fällt, das Spiel zu machen. So auch beim 0:1 im "Endspiel" um die direkte Qualifikation gegen Argentinien. Da blieb Tabarez nach dem 1:1 gegen Costa Rica im erneut voll besetzten Centenario-Stadion nur die Feststellung: "Es scheint, dass Uruguay zum Leiden verdammt ist."

Quelle: ntv.de, Heiner Gerhardts, sid

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