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Strahlefrau a. D. nicht in Antholz Gössners WM-Traum droht zu platzen

"Aufgaben erfüllen und einen guten Job machen": Miriam Gössner.

"Aufgaben erfüllen und einen guten Job machen": Miriam Gössner.

(Foto: dpa)

Die deutsche Biathletin Miriam Gössner fehlt bei der WM-Generalprobe in Antholz. Was das heißt, weiß sie selbst am besten. Für einen Einsatz bei der WM in Hochfilzen müssen nun viele, sehr viele eher unwahrscheinliche Dinge zusammenkommen.

Schwache Leistungen, fehlende Top-Resultate - und nun die Ausbootung für die Generalprobe: Die WM-Teilnahme von Biathletin Miriam Gössner ist unwahrscheinlicher denn je. Die 26-Jährige fehlt im deutschen Aufgebot für den Weltcup in Antholz und kann die geforderte WM-Norm damit nicht mehr erfüllen. "Das bedeutet zunächst einmal nur, dass Miriam sich in aller Ruhe auf die EM in Polen vorbereitet", sagte Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig. Dass er sich bedeckt hält, hat aber rein taktische Gründe - denn im schlimmsten Fall muss er auf Gössner zurückgreifen.

Sechs Athletinnen darf der 58-Jährige für den Saisonhöhepunkt in Hochfilzen/Österreich vom 9. bis zum 19. Februar nominieren. Fünf haben bislang die Norm in der Tasche - was für Hönig allerdings kein Problem darstellt, jede Einzelne des Quintetts hat ihre Tauglichkeit für die WM in diesem Winter bewiesen. Da Franziska Preuß, eben eine dieses WM-Quintetts, für Antholz erneut wegen gesundheitlicher Probleme absagen musste und aktuell nur vier Läuferinnen mit erfüllter WM-Norm zur Verfügung stehen, muss sich Hönig das Hintertürchen im Fall Gössner offenhalten.

Neue Magdalena Neuner?

Mit ihrem zehnten Platz vom Sprint in Pokljuka "steht ja die halbe WM-Norm. Alles weitere wird man sehen". Ein Einsatz der Strahlefrau a. D. würde rein sportlich freilich keinen Sinn ergeben. 82, 37, 54, 25, 59, 50, 26, 24, 53, 47 - Gössners bisherige Platzierungen im WM-Winter lesen sich katastrophal. Für den Massenstart in Antholz wäre sie daher gar nicht qualifiziert gewesen, und ein Top-Resultat im Klassiker über 15 Kilometer am Donnerstag (ab 14.15 Uhr/ZDF und Eurosport) wäre angesichts ihrer eklatanten Schwächen am Schießstand utopisch gewesen.

"Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ich im Sprint bei der WM laufen darf", hatte Gössner bei Sport1 vor der Bekanntgabe des Antholz-Kaders gesagt. Ihre Skepsis passte, denn der Auftakt ins neue Jahr warf erneut die berechtigte Frage auf, ob sie jemals wieder an alte Glanzzeiten anknüpfen kann. Drei Weltcup-Siege hat die Freundin von Alpin-Star Felix Neureuther in ihrer Vita stehen, sie galt auch dank ihrer tollen läuferischen Fähigkeiten als die neue Magdalena Neuner.

Doch dann ereignete sich im Frühjahr 2013 der folgenschwere Mountainbike-Unfall, der sie beinahe in den Rollstuhl gebracht hätte. Wie sie erzählte, sah sich Gössner aber auf dem aufsteigenden Ast. "Ich habe wirklich gut trainiert und strahle so viel, weil ich gerade mit meiner Lebenssituation sehr zufrieden bin", hatte sie vor dem Weltcup-Auftakt gesagt. Sie wolle "die Aufgaben erfüllen und einen guten Job machen", lautete die Devise, "und ich wünsche mir, dass es endlich wieder ein guter Winter wird." Danach sieht es im Moment allerdings ganz und gar nicht aus.

Quelle: ntv.de, Nicolas Reimer, sid

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