Verstorbener Radprofi obduziert Goolaerts erlitt Herzinfarkt schon vor Sturz
11.04.2018, 21:18 Uhr
		                      Das Team des verstorbenen Radprofis Michael Goolaerts startete beim "Pfeil von Brabant" mit Trauerflor.
(Foto: imago/Panoramic International)
Ungebremst kommt der belgische Radprofi Michael Goolaerts am Sonntag beim Klassiker Paris-Roubaix zu Fall. Wenige Stunden später stirbt er mit nur 23 Jahren im Krankenhaus an einem Herzinfarkt. Der war laut Obduktion aber nicht Folge, sondern Ursache des Sturzes.
Bereits kurz nach der Tragödie um den verstorbenen belgischen Radprofi Michael Goolaerts wird vermutet, dass der 23-Jährige vor seinem schweren Sturz beim Frühjahrsklassiker Paris-Roubaix einen Herzinfarkt erlitten hatte. Das bestätigte nun der Autopsiebericht. Remy Schwartz, Staatsanwalt der französischen Gemeinde Cambrai, sagte der Nachrichtenagentur AFP: "Er hatte eine Herzattacke während des Rennens. Sein Herz blieb stehen, deswegen hatte er einen Unfall." Der Herzinfarkt war laut Schwartz auch die Todesursache.
Experten werden nun eine forensische Toxikologie durchführen, um die genaue Ursache für den Herzinfarkt zu ermitteln. Das kann nach Angaben der Staatsanwaltschaft einige Wochen in Anspruch nehmen. Goolaerts war am Sonntag nach gut 100 der insgesamt 256,3 Rennkilometer auf dem zweiten Kopfsteinpflaster-Sektor Briastre zu Fall gekommen. Auf Videoaufnahmen ist zu erkennen, dass der 23 Jahre alte Radprofi auf einem abschüssigen Abschnitt des gefürchteten Kopfsteinpflasters in einer Kurve ungebremst in die Böschung raste und sich mehrfach überschlug.
Rettungskräfte waren sofort bei Goolaerts. Nach zunächst offenbar geglückter Reanimation an der Strecke war der Radprofi ins Krankenhaus von Lille gebracht worden. Dort verstarb er am Abend im Beisein seiner Familie und engsten Freunde.
Die Tragödie hatte auch Einfluss auf das Eintagesrennen Pfeil von Brabant. Beim Start hielt das gesamte Fahrerfeld mit den Fans eine Schweigeminute für Goolaerts. Dabei stand sein Team Veranda's Willems-Crelan trauernd in der ersten Reihe, zudem trugen die Teamkollegen einen Trauerflor mit der Aufschrift "ALL4GOOLIE". Die 58. Ausgabe des belgischen Eintages-Klassikers gewann Lokalmatador Tim Wellens (Lotto-Soudal), der sich kurz vor dem Ziel erfolgreich vom Hauptfeld absetzen konnte. Den Sieg widmete der 26-Jährige seinem verstorbenen Landsmann. Bei Eurosport sagte Wellens: "Es tut mir im Herzen weh."
Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid