Sport

Tödliche Fan-Randale Griechischer Sport steht still

Nach dem gewaltsamen Tod eines Fans vor einem Damen-Volleyballspiel sind in Griechenland die Spieltage aller Mannschafts-Sportarten für die kommenden zwei Wochen abgesagt worden. Dies beschloss der griechische Ministerpräsident Kostas Karamanlis nach einer Dringlichkeitssitzung der zuständigen Minister seiner Regierung.

"Die Gewalt im Sport trifft die gesamte Gesellschaft", begründete Regierungssprecher Theodoros Roussopoulos die Entscheidung im griechischen Fernsehen. Die Regierung werde alles Menschenmögliche unternehmen, um den Hooliganismus zu bekämpfen, hieß es. Die Absage betrifft auch die erste Fußball-Liga und Basketball-Partien.

Überall Blut

Am Vortag war bei heftigen Schlägereien von Fußball-Hooligans der beiden populärsten Sportvereine, Olympiakos Piräus und Panathinaikos Athen, ein Mensch gestorben. Der 25 Jahre alte Panathinaikos-Fan starb an schweren Kopfverletzungen. Wie das griechische Fernsehen berichtete, wurden mindestens sieben Menschen verletzt. "Die Menschen waren mit Blut übergossen. Überall hatten sie Messerstiche", sagte der Arzt des Athener Unfallkrankenhauses KAT, Sokratis Nitsiadis, im Rundfunk. Die Schlägereien brachen kurz vor Beginn des Volleyball-Derbys um den griechischen Pokal in der Athener Vorstadt Paiania aus.

Die Hooligans hätten sich vor Spielbeginn außerhalb der Sporthalle von Paiania getroffen. Sie seien alle organisierte Fußball-Fans der beiden Spitzenmannschaften gewesen und wollten die Gelegenheit des Volleyballspiels nutzen, um sich ein "Duell" zu liefern, hieß es. Dies bestätigten zahlreiche Mitglieder dieser Fanclubs im Fernsehen.

Mit Beilen und Schlagstöcken

Die Hooligans gingen mit Beilen, Schlagstöcken, Latten und Steinen aufeinander los. Einige warfen Molotowcocktails und nahmen die Gegner mit Leuchtkugelpistolen unter Beschuss. Im griechischen Fußball kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen gewalttätiger Fangruppen.

"Angst und Panik brachen in unserer Kleinstadt aus", sagte eine Ladenbesitzerin. Mehrere Autos und Geschäfte wurden zerstört. Die Polizei konnte die Hooligans erst nach dem massiven Einsatz von Tränengas und Schlagstöcken auseinander treiben. 13 Menschen wurden festgenommen. Die griechische Regierung hatte wegen der zunehmenden Gewalt in und um die Sportplätze das Gesetz geändert: Wer wegen Hooliganismus verurteilt wird, muss direkt ins Gefängnis. Berufung oder Zahlung der Strafe haben keine aufschiebende Wirkung.

von Takis Tsafos, dpa

Quelle: ntv.de

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