Uefa-Cup in Istanbul HSV in Hölle der Löwen
19.03.2009, 14:19 UhrOhne seinen Tor-Garanten Mladen Petric hat sich der Hamburger SV auf den Weg nach Istanbul gemacht. Im Stadion von Galatasaray, genannt "Hölle der Löwen", will der Fußball-Bundesligist trotz des 1:1 im Hinspiel den Einzug ins Viertelfinale des Uefa-Pokals schaffen.
"Das ist schwierig, aber machbar", lautet die Vorgabe von Trainer Martin Jol vor der Begegnung heute ab 20.30 Uhr. Unmittelbar nach dem Hinspiel hatte er die Ausgangslage noch als schlecht bezeichnet. Jetzt glaubt Jol: "Die Chancen stehen 50:50." Mut macht die Auswärtsbilanz: Vier Siege aus vier Partien gab es für den HSV, kein anderes Team war im Uefa-Cup so erfolgreich.
Kleines Stadion, fanatische Fans
Das Gastspiel am Bosporus bereitet den Hamburgern jedoch Unbehagen. Das Ali-Sami-Yen-Stadion des türkischen Rekordmeisters ist mit 23.785 Plätzen zwar klein, aber den Rivalen kann bei der fanatischen Stimmung angst und bange werden. "Die werden beeindruckt sein und ziemlich gucken", verspricht der deutsche U-21-Nationalspieler Baris Özbek. Jol kontert: "Wir sind doch keine Amateure."
Karlheinz Feldkamp, bei Galatasaray einst als Trainer, nun Technischer Direktor, macht seinen Landsleuten wenig Hoffnung. "Galatasarays Stärke ist, dass sie offensiv unheimlich gut drauf sind", sagt der 74-Jährige. Auf die HSV-Abwehr, die aufgrund von Verletzungen nahezu in jeder Partie umformiert wird, kommt Schwerstarbeit zu. Galatasaray ist mit 48 Treffern in 24 Spielen die torhungrigste Mannschaft in der türkischen Eliteliga. Zudem kann der Tabellenfünfte auf Stürmer Milan Baros zurückgreifen, der im Hinspiel gesperrt war. Der Tscheche führt die Torjägerliste in der Süper Lig mit 17 Treffern an.
Petric bleibt zu Hause
Dagegen beklagt der HSV den Verlust seines effektivsten Schützen. Wegen eines Muskelfaserrisses fehlt Petric, der es in Bundesliga und im Uefa-Cup auf 15 Tore gebracht hat. "Olic und Guerrero sind nicht schlechter", sagt Jol, den weitere Personalprobleme plagen. So wird auch Piotr Trochowski ausfallen. "Es sieht schlecht aus mit seinem Knie", sagte Jol nach der Ankunft in Istanbul über die Bänderdehnung bei dem Nationalspieler. Zudem fehlt Guy Demel (Muskelfaserriss).
Galatasaray Istanbul – Hamburger SV, 20.30 Uhr (Hinspiel 1:1)
Istanbul: de Sanctis - Sabri, Kewell, Hakan, Volkan Yaman - Baris Özbek, Ayhan - Arda Turan, Lincoln - Baros, Ümit
Hamburg: Rost - Boateng, Alex Silva, Mathijsen, Aogo - Benjamin, Jarolim - Pitroipa, Jansen - Guerrero, Olic
Schiedsrichter: Pedro Proena (Portugal)
Quelle: ntv.de, Von Franko Koitzsch, dpa