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Kein deutscher Tag bei French Open Haas verliert, Djokovic brilliert

Tennisprofi Tommy Haas kassiert bei seinem Comeback nach 15 Monaten Verletzungspause eine Niederlage in Runde eins der French Open. Damit ist er einer von gleich neun Deutschen, die in Paris früh die Segel streichen müssen. Keine Blöße gibt sich Dauersieger Novak Djokovic, der den 38. Triumph in Serie feiert.

Gescheitert, aber zumindest zurück: Tommy Haas.

Gescheitert, aber zumindest zurück: Tommy Haas.

(Foto: dpa)

Der Traum vom perfekten Comeback auf der Grand-Slam-Bühne endete für Tommy Haas im ungeliebten roten Sand von Paris. Nach 15-monatiger Verletzungspause verlor der 33-Jährige bei den French Open sein Erstrundenmatch gegen den Türken Marsel Ilhan mit 4:6, 6:4, 6:7 (1:7), 4:6 - und grübelte danach über seine Zukunft.

Im Schatten der Rückkehr erlebten die deutschen Profis einen schwarzen Montag. Neben Haas scheiterten acht weitere DTB-Starter an ihren Auftakthürden. Grund zur Freude hatten am zweiten Turniertag Philipp Petzschner und Sabine Lisicki. Mannschafts-Weltmeister Petzschner behielt im deutschen Duell gegen den Hamburger Mischa Zverev mit 7:6 (7:3), 6:0, 6:4 die Oberhand, Tobias Kamke besiegte den Belgier Olivier Rochus mit 6:7 (5:7), 6:3, 6:3, 6:2. Michael Berrer zog ebenfalls in die zweite Runde ein. Der 30 Jahre alte Stuttgarter gewann überraschend gegen den an Nummer 26 gesetzten Kanadier Milos Raonic mit 6:4, 4:6, 6:3, 6:4.

Fed-Cup-Spielerin Lisicki bezwang Akgul Amanmuradowa (Usbekistan) 6:0, 6:4 und ist wieder in den Top 100.

Am Tag zuvor hatten Julia Görges und Mona Barthel als erste der 21 Deutschen im Hauptfeld das Zweitrunden-Ticket gelöst. Hoffnungsträgerin Andrea Petkovic greift am Dienstag ins Geschehen ein.

Niederlage "ein ganz guter Test"

Nach dem knapp dreistündigen Match ging Haas mit gesenktem Kopf Richtung Netz, wirkte dennoch keineswegs niedergeschlagen. "Ich war vorher ein bisschen nervös, aber es war ein ganz guter Test. Die Schläge sind noch da", sagte der leidgeprüfte Routinier, der seinen maladen Körper spürte: "Nach zweieinhalb Sätzen war ich ziemlich platt."

Die Fortsetzung seiner Karriere will Haas von seinem Gesundheitszustand in den nächsten Monaten abhängig machen. "Im Oktober, November werde ich sehen, ob der Körper mitmacht. Oder ob es Zeit für etwas Neues ist", kündigte der frühere Weltranglistenzweite an.

Dem gebürtigen Hamburger Haas, der wegen Operationen an der Leiste und am Ellbogen pausieren musste, war die fehlende Matchpraxis gegen den Weltranglisten-123. Ilhan deutlich anzumerken. Ungeachtet seiner 43 "unforced errors" zeigte Haas viele gute Ansätze und kämpfte sich nach einem schnellen 1:5-Rückstand im ersten Satz zurück in die Partie. Wegen Magenproblemen ließ er sich auf dem überfüllten Court 17 eine Schmerztablette von einem Arzt geben.

Erstes Einzel seit Februar 2010

Novak Djokovic feierte in der 1. Runde seinen 38. Sieg in Folge.

Novak Djokovic feierte in der 1. Runde seinen 38. Sieg in Folge.

(Foto: AP)

Zuvor hatte Haas die Fans warten lassen. Erst mit zwölfminütiger Verspätung betrat er den Außenplatz im Stade Roland Garros, wo er bislang in seiner Karriere noch nie über das Achtelfinale hinauskam. Seit der Erstrunden-Niederlage gegen den Russen Teimuras Gabaschwili am 23. Februar 2010 in Delray Beach hatte Haas kein offizielles Einzel mehr bestritten. Sein Comeback auf der Tour hatte der frühere Bollettieri-Schüler Ende April beim ATP-Turnier in München gefeiert, als er im Doppel in Runde eins ausschied.

Derweil hat Melbourne-Gewinner Novak Djokovic seine Rekordjagd fortgesetzt und ist locker in die zweite Runde eingezogen. Der Weltranglistenzweite aus Serbien besiegte den Niederländer Thiemo de Bakker klar mit 6:2, 6:1, 6:3. Mit dem 38. Sieg in diesem Jahr kommt der 24-Jährige dem Startrekord von John McEnroe immer näher. Dem Amerikaner waren 1984 42 Siege in Serie gelungen.

Quelle: ntv.de, sid

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