Mit einem Klassiker startet die deutsche Eishockey-Meisterschaft in ihre heiße Phase. Knapp sechs Wochen nach ihrem großartigen Pokalendspiel streiten die Adler aus Mannheim und die Kölner Haie von Sonntag an um einen Platz im Playoff-Finale. Im anderen Halbfinale startet Vizemeister DEG Metro Stars als Favorit gegen die Nürnberg Ice Tigers. Zum Weiterkommen sind drei Siege nötig.

Vorrunden-Primus Mannheim hatte Trainer Greg Poss beim 6:5 nach Verlängerung im Pokalendspiel seinen ersten Titel beschert. Ansonsten haben die Kurpfälzer weniger gute Erinnerungen an Köln: Nur drei von elf Playoff-Serien konnten die Adler gewinnen, der letzte Erfolg liegt schon 15 Jahre zurück. 2002 verwehrten die Haie Gastgeber Mannheim im fünften Playoff-Finale die sechste Meisterschaft und holten ihren achten und bislang letzten Titel.

Blick nach vorn

"Wir haben Respekt vor Köln, aber die alten Serien interessieren uns nicht mehr", betonte Poss, der auf seinen kompletten Kader zurückgreifen kann. Dies sehen die Adler als Vorteil, dafür haben sie Respekt vor dem Kölner Überzahlspiel. "Wenn Köln diese Stärke beibehält, bekommen wir ein Problem", sagte Mannheims zweiter Cheftrainer Teal Fowler.

Die Mannheimer SAP-Arena ist mit 13 600 Zuschauern bereits ausverkauft, auch für die zweite Partie am Dienstag in der Köln-Arena wurden bereits mehr als 13 000 Tickets abgesetzt. Die Haie überzeugten ihre Fans im Viertelfinale gegen Ingolstadt. "Das ist eine ganz andere Mannschaft als in der Vorrunde", sagte Trainer Doug Mason über sein Team und geht mit vorsichtigem Optimismus in die Halbfinal-Serie: "Die Mannheimer waren über die Saison betrachtet das beste Team, das muss in einer Playoff-Serie nicht auch so sein."

Hart, aber machbar

Seit der letzten Niederlage am 28. Dezember 2004 waren die DEG Metro Stars in den neun folgenden Spielen stets die bessere Mannschaft gegen Nürnberg. Das soll so bleiben, obwohl Düsseldorfs Stürmerstar Tore Vikingstad für den Rest der Saison wegen einer Schulterverletzung fehlt. Dafür kehrt der beste Vorrunden-Torjäger Rob Collins nach seiner Meniskusoperation zurück. "Nürnberg liegt uns, obwohl alle Spiele eng waren. Es wird eine harte Serie. Aber auch eine machbare", sagte DEG-Kapitän Daniel Kreutzer.

Doch der Vorrunden-Dritte Nürnberg will sich mit dem ersten Halbfinale seit 1999 nicht zufrieden geben: "Der Weg ist noch nicht zu Ende. Jetzt müssen wir auch im Halbfinale was reißen", forderte Nationalstürmer Petr Fical nach der schweren Serie gegen die Hannover Scorpions. Vielleicht hilft gegen den achtmaligen Meister Düsseldorf auf indirekte Weise der entthronte Titelverteidiger. Die Eisbären Berlin sollen nach dem Abschied von Pierre Pag DEG-Coach Don Jackson umwerben, der 2005 beim ersten Meistertitel Assistent von Pag war.