Gold und Bronze Hambüchen räumt ab
05.04.2009, 11:55 UhrFabian Hambüchen hat seinen glanzvollen Auftritt bei den Turn-Europameisterschaften in Mailand mit der Goldmedaille am Boden gekrönt. Einen Tag nach seinem Mehrkampf-Erfolg kam der 21 Jahre alte Wetzlarer nach erneut bestechender Darbietung auf 15,45 Punkte und verwies seinen Teamgefährten Matthias Fahrig aus Halle/Saale (15,40) auf Platz zwei. Es war der erste EM-Sieg eines deutschen Turners seit 1985. Das deutsche Team verbuchte schon vor Abschluss der Finals das beste EM-Ergebnis seit 20 Jahren.
"Nach der Superübung von Matze wusste ich: Jetzt muss ich alles hinrotzen, damit es noch mit dem Titel klappt. Die Frage war nur: Er oder ich. Jetzt bin ich superglücklich, dass es die Plätze eins und zwei geworden sind", sagte Hambüchen. "Besser geht es nicht."
"Es gibt keine Tränen, nur Schweiß. Unsere Übungen waren fast gleichwertig, ein fantastisches Ergebnis", bekräftige Fahrig, der nach seiner Übung schon Tänzchen auf dem Podium hinlegte, weil ihm eine Medaille sicher war. Vor zwei Jahren hatte er bei der EM in Amsterdam bereits Bronze gewonnen, war dann aber wegen Undiszipliniertheiten aus dem deutschen Team suspendiert worden.
Nun feierte er eine begeisternde Rückkehr in die Riege und erklärte anschließend: "Ich hoffe, ich konnte jetzt mal beweisen, dass es nicht nur einen Top-Turner in Deutschland gibt."
Überzeugende Teamleistungen
Hambüchen ließ seinen beiden Goldmedaillen am Nachmittag noch Bronze am Barren folgen. Damit beendete er die EM mit dreimal Edelmetall.
Auch die Mini-Riege der Frauen zeigte in Mailand Fortschritte: Anja Brinker holte mit Bronze die erste deutsche EM-Medaille seit 22 Jahren am Stufenbarren. "Ich zittere immer noch vor Freude. Ich bin volles Risiko gegangen, es hat sich gelohnt", meinte die Gymnasiastin aus Herkenrath.
Tags zuvor hatte sie auf Platz acht ihren bislang besten Vierkampf absolviert. Den Titel holte die erst 16 Jahre alte Ksenia Semjonowa und machte das Dutzend russischer Mehrkampfsiege voll. Kim Bui (Tübingen) kam beim Sprung auf den fünften Platz.
Quelle: ntv.de