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Heidfeld bester Deutscher Hamilton gewinnt Training

Für Sorgenkind Nick Heidfeld haben sich die Überstunden bezahlt gemacht. Der BMW-Sauber-Pilot, nach Pleiten, Pech und Pannen verstärkt in die Kritik geraten, raste im freien Training zum Großen Preis von Kanada (Sonntag 19.00 Uhr MESZ/live bei RTL) auf den sechsten Platz. Damit war "Quick Nick" an diesem Tag bester der fünf deutschen Formel-1-Fahrer.

WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton (Großbritannien) fuhr in seinem McLaren-Mercedes bei wechselnden Bedingungen in 1:15,752 Minuten die Tagesbestzeit. Zweiter war der Pole Robert Kubica im BMW-Sauber (1:16,023), der vor einem Jahr auf dem Stadtkurs in Montreal einen schweren Unfall wie durch ein Wunder nahezu unverletzt überlebt hatte.

Rosberg auf acht, Vettel auf neun

Drittschnellster war Weltmeister Kimi Räikkönen aus Finnland im Ferrari. Zweitbester Deutscher war Nico Rosberg (Wiesbaden/Williams) auf Platz acht, gefolgt von Sebastian Vettel (Heppenheim) im Toro Rosso auf Rang neun. Timo Glock (Wersau) kam im Toyota auf Platz 15. Das deutsche Schlusslicht war Adrian Sutil (Gräfelfing), der im Force India auf dem 18. Rang geführt wurde. Zu Trainingsbeginn regnete es leicht, im Verlauf der Zeitenjagd trocknete die Strecke dann immer mehr ab.

In der Gesamtwertung führt Hamilton vor dem 7. WM-Lauf mit 38 Punkten und damit drei Zählern Vorsprung vor Räikkönen. Massa (34 Punkte) und Kubica (32) liegen auf den Plätzen drei und vier in Lauerstellung.

Schicksalsrennen für Heidfeld

Für Heidfeld könnte der Kanada-Grand-Prix zum Schicksalsrennen werden. Nach rasanter Talfahrt steht der 31-Jährige nun unter Druck. Um einen Ausweg aus der Krise zu finden, hatte er sich mit dem Team zusammengesetzt, seine Situation analysiert und überlegt, was man anders machen kann. Heidfeld: "Wir werden an der Abstimmung des Autos etwas ändern und am Design arbeiten."

Sein Vertrag bei BMW-Sauber läuft noch bis zum Saisonende 2009. Sorgen um seine Zukunft macht er sich derzeit nicht. Heidfeld: "Wenn es jetzt meine erste Saison wäre, hätte ich wohl ein Problem. Aber das Team weiß, dass ich den Speed habe." Sein Teamkollege ist aber deutlich schneller, da könnte man sich ja mal etwas abschauen. Das kommt für Heidfeld allerdings nicht in Frage: "Jetzt zu sagen, ich fahre so wie Robert, das funktioniert nicht."

Raikkönen hofft auf Speed

Nach seiner Nullrunde in Monte Carlo hat sich Räikkönen viel vorgenommen. "Ich wünsche mir hier ein Wochenende ohne Fehler oder Probleme. Ich denke, dass unser Speed gut genug sein sollte, um zu gewinnen", sagt der Weltmeister. Der Finne weiß aber auch, dass die Silberpfeile eine harte Nuss sein werden: "Es ist eng. Hoffentlich können wir zurückschlagen, wenn es zählt."

Für Hamilton ist das Rennen in Montreal etwas ganz Besonderes, denn auf dem Stadtkurs feierte der 23-Jährige vor einem Jahr seinen den ersten Sieg seiner Formel-1-Karriere. "Von da an konnte ich gewinnen - da wurde eine Tür aufgestoßen. Ich hatte davor schon Selbstvertrauen und wurde von Rennen zu Rennen stärker", sagt Hamilton, der danach noch fünf weitere Siege folgen ließ.

Quelle: ntv.de

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