Sport

Eishockeymeister fehlen zwei Millionen Hannover Scorpions hoffen wieder

Die Hannover Scorpions hoffen wieder. Der Eishockey-Meister will auch in der nächsten Saison in der DEL spielen. Da ist nur das Problem mit dem Geld. Zwei Millionen Euro fehlen dem Verein. Deshalb ist auch eine Rückgabe der Lizenz noch nicht vom Tisch.

Fans haben sie ja, die Hannover Scorpions. fehlt nur noch ein wenig Geld.

Fans haben sie ja, die Hannover Scorpions. fehlt nur noch ein wenig Geld.

(Foto: dpa)

Die Hannover Scorpions wollen trotz finanzieller Schieflage die Mission Titelverteidigung in Angriff nehmen. Der deutsche Eishockey-Meister hat die angekündigte Lizenzrückgabe vorerst zurückgenommen und sich eine neue Frist bis zur nächsten Woche gesetzt. "Wir wollen die Scorpions mehr auf eigene Beine stellen", sagte Geschäftsführer Marco Stichnoth.

Die DEL-Führung hat den Meister bereits im offiziellen Spielplan für die neue Saison aufgeführt, obwohl der Streit zwischen Klubchef Günter Papenburg und der Politik noch nicht beendet ist. Papenburg, der auch Betreiber der Scorpions-Spielstätte TUI Arena ist, fordert von der Deutschen Messe AG eine Beteiligung von fünf Millionen Euro. Obwohl noch keine Entscheidung gefallen ist, wollen die Scorpions am 3. September beim Nachbarn EHC Wolfsburg zum ersten Spiel antreten.

"Wir hoffen auf die Fans"

Nach Angaben des Scorpions-Managers müssen aber noch 1,6 bis 2,0 Millionen Euro für den Spielbetrieb gedeckt werden. Neue Sponsoren, weitere Einsparungen im Team und Zuschauer-Einnahmen sollen in den nächsten Tagen die Lücke schließen. "Wir hoffen auf die Fans und werden einen Dauerkarten-Aufruf starten", kündigte Stichnoth an.

Bisher wurde noch kein Geld eingezogen. "Wenn dies geschieht, wird das Geld auf ein notarielles Treuhandkonto eingezahlt. Für den Fall, dass die Scorpions es also nicht schaffen sollten, werden alle Fans und Freunde somit ihr Geld zurück erhalten", teilte der Verein mit. Ein Verbleib in der DEL sei noch nicht gesichert.

"Zur Not auch kleinere Autos"

Die Spieler unterstützen die Rettungspläne. "Wir können uns auch vorstellen, dass wir die Tickets persönlich zu den Fans bringen", sagte Mannschaftskapitän Tino Boos. "Zur Not fahren wir auch kleinere Autos." Und der neue Trainer Toni Krinner erklärte: "Die Mannschaft ist stabil. Jeder will etwas zurückgeben und sich der Situation stellen." Der Nachfolger von Meistercoach Hans Zach war wie die Spieler von den Rückzugsgedanken des Klubchefs Papenburg überrascht worden. Der 70 Jahre alte Bauunternehmer hatte auch in den Vorjahren mit ähnlichen Drohgebärden für Aufsehen gesorgt.

Mann der Drohgebärden: Klubchef Günter Papenburg.

Mann der Drohgebärden: Klubchef Günter Papenburg.

(Foto: dpa)

"Wir haben Respekt vor seinen Entscheidungen. Herr Papenburg hat in der vorigen Saison 3,8 Millionen Euro für den Spielbetrieb aufgebracht", sagte Stichnoth. Die Spieler nahmen im Vorjahr zudem Einbußen am Gehalt in Kauf und sicherten sich dennoch erstmals in der Vereinsgeschichte den Titel. Zu einem erneuten Gehaltsverzicht hielt sich Kapitän Boos bedeckt. "Es gibt gültige Verträge. Wir stellen unsere Hilfe bereit. Für die Situation kann die Mannschaft jedoch nichts", erklärte der Stürmer.

Die Aussichten auf einen positiven Ausgang des Streits um die TUI Arena stünden laut Stichnoth gut. Inzwischen hat sich auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) in die Gespräche eingeschaltet. "Herr Bode hat mir zugesagt, dass wir eine Lösung finden", erklärte der Scorpions-Geschäftsführer. "Wir müssen und werden jede Minute kämpfen."

Quelle: ntv.de, Peter Hübner und Christian Schrader, dpa

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