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Alonso-Verpflichtung vom Tisch Heidfeld und Kubica bleiben

Formel-1-Pilot Nick Heidfeld hat das Rennen um seine Zukunft bei BMW-Sauber gewonnen. Nach wochenlanger Hängepartie schenkte der ehrgeizige Rennstall dem 31-jährigen Mönchengladbacher das Vertrauen als Stammpilot für 2009. In der kommenden Saison soll "Quick Nick" an der Seite des Polen Robert Kubica den Angriff von BMW-Sauber auf beide Weltmeister-Titel anführen. "Wir sind überzeugt, dass wir mit ihnen unsere ambitionierten Ziele auch im vierten Jahr erreichen werden", sagte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen. Damit ist eine Verpflichtung des zweimaligen Weltmeisters Fernando Alonso vom Tisch.

"Ich freue mich sehr über die Bestätigung und das Vertrauen, das das Team in mich setzt", erklärte Heidfeld, der sechs Tage vor dem Großen Preis von Japan in Fuji Zwischenstation in Tokio machte. Mit einer Sieben-Zeilen-Mitteilung hatten die Weiß-Blauen zuvor völlig unspektakulär die seit langem kursierenden Spekulationen um eine Trennung von Heidfeld beendet. "Das BMW Sauber F1 Team setzt auf Kontinuität", hieß es nur. Neben Heidfeld und dem unumstrittenen Kubica behält auch der österreichische Testfahrer Christian Klien seinen Job. Heidfeld, der am 12. März 2000 in Melbourne seine Formel- 1-Premiere feierte und bislang 147 Grand Prix bestritt, geht damit in seine zehnte Saison in der "Königsklasse".

Schlechte Phase überwunden

"Ich habe auch immer gesagt, dass ich beim Team bleiben will, weil wir bisher unsere Ziele gemeinsam erreicht haben und ich wirklich hoffe, dass wir im nächsten Jahr um den Titel kämpfen können", sagte Heidfeld. Zuletzt allerdings musste der Routinier, dessen beste Resultate sieben zweite Plätze sind, um seinen Platz im PS-Zirkus zittern. "Es gab in dieser Saison Phasen, in denen weder ich noch das Team zufrieden sein konnten", räumte Heidfeld in Tokio ein. "Aber da sind wir rausgekommen, weil wir zusammen daran gearbeitet haben."

Die ungewohnten Formschwankungen des Wahl-Schweizers in dieser Saison hatten die Zweifel der Teamführung genährt, ob der erfahrene Pilot auch der richtige Mann für die 2009 geplante Attacke von BMW-Sauber auf die Spitzen-Teams McLaren-Mercedes und Ferrari sein würde. 12 von 15 Qualifikations-Duellen verlor er in diesem Jahr gegen Kubica, der in Kanada zudem den prestigeträchtigen ersten Sieg des Teams einfuhr und mit 64 Punkten acht Zähler vor dem Gladbacher WM- Dritter ist.

Fahren auf Bewährung

Wegen Heidfelds Formschwäche verschob der Rennstall die für August vorgesehene Verkündung der künftigen Fahrer-Paarung, der 31-Jährige fuhr auf Bewährung. Es gebe "genügend Alternativen" auf dem Fahrermarkt, drohte Theissen. Eine davon war der Spanier Alonso, der nach seiner Rückkehr zu Renault lange unzufrieden hinterherfuhr. Doch nach seinem beeindruckenden Sieg beim chaotischen Nachtrennen in Singapur wird Alonso nun wohl doch den Franzosen die Treue halten.

Heidfeld ist damit vor den drei restlichen Saisonrennen in Japan, China und Brasilien von einer Last befreit. Seine Karriere hatte er im Jahr 2000 bei Prost begonnen. Es folgten drei Jahre bei Sauber, ehe er 2004 zu Jordan wechselte. Im Jahr darauf saß er im von einem BMW-Motor angetriebenen Williams und sicherte sich dank starker Leistungen das Cockpit für die BMW-Sauber-Debütsaison 2006.


Die Formel 1 gastiert am Sonntag zum drittletzten Saisonrennen im japanischen Fuji. Kubica belegt mit 64 Punkten hinter den beiden Titelrivalen Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes/84 Punkte) und Felipe Massa (Ferrari/77) den dritten Rang in der Fahrer-Wertung. Heidfeld ist mit 56 Zählern Fünfter.

Quelle: ntv.de, Christian Hollmann, dpa

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