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Superstar Kostelic macht Schluss Hintermann gewinnt "Witz"-Kombination

Der große Profiteur des Wetterchaos': Niels Hintermann aus der Schweiz.

Der große Profiteur des Wetterchaos': Niels Hintermann aus der Schweiz.

(Foto: imago/GEPA pictures)

Die alpine Kombination in Wengen verkommt zu einem Witzrennen: Weil sich das Wetter schlagartig verschlechtert, sind alle Topleute in der Abfahrt chancenlos. Große Profiteure sind ein Schweizer Talent und der Franzose Pintaurault - trotz seines 20. Platzes.

Der Schweizer Ski-Rennläufer Niels Hintermann hat sensationell die sportlich fragwürdige alpine Weltcup-Kombination in Wengen gewonnen. Der 21-Jährige setzte sich nach einem Slalom-Lauf und der wegen Schneefalls verkürzten Abfahrt mit einem Vorsprung von 0,26 Sekunden auf Maxence Muzaton aus Frankreich durch. Dritter wurde der Österreicher Frederic Berthold (+0,35 Sekunden). "Da brauchen wir nicht zu diskutieren: Das war ein total irreguläres Rennen, einfach ein Witz", sagte ARD-Expertin Maria Höfl-Riesch. Dass die Top-Läufer in der Abfahrt derart chancenlos gewesen seien, habe sie "noch nie erlebt".

Hintermann, in seinen elf Weltcup-Rennen zuvor nie besser als 21., war nach dem wegen des Schneefalls am Lauberhorn vorgezogenen Slaloms noch 23. gewesen. Auf seinen führenden Schweizer Teamkollegen Justin Murisier, der am Ende Siebter wurde, hatte der Mann mit Startnummer 51 stolze 3,23 Sekunden Rückstand.  "Unbeschreiblich", sagte er, "aber ich hatte extremes Glück mit dem Wetter." Die kleine Kristallkugel nach nur zwei Wettbewerben ging an Alexis Pinturault. Dem Franzosen, kurz vor dem Jahreswechsel Sieger in Santa Caterina, reichte Platz 20 (+2,78).

Pinturault hat Glück im Pech

Die deutschen Starter zeigten im Berner Oberland eine enttäuschende Vorstellung. Abfahrer Andreas Sander kam im Slalom als einziger eines Trios ins Ziel, hatte dort nach einem Beinahe-Ausfall aber 17,95 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Die Abfahrt bestritt er nur noch als Testlauf für das Rennen am Samstag. Thomas Dreßen und Josef Ferstl schieden jeweils nach wenigen Fahrsekunden aus.

Der viermalige Olympiazweite Ivica Kostelic verabschiedete sich derweil mit seinen 37 Jahren als 22. von der Weltcup-Bühne. "Es war toll, das ist der schönste Slalom-Hang der Welt", sagte der Kroate den Tränen nahe, "vielleicht komme ich als Tourist zurück." Er, der in seiner Heimat ein Topstar ist, hätte gerne noch weiter gemacht, anhaltende Knieprobleme machten ein Leben als Ski-Rennläufer aber unmöglich. "Es macht keinen Sinn mehr", sagte Kostelic, der 2011 den Gesamtweltcup gewonnen hatte.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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