Sammer, Effe, Kahn seine Besten Hitzfeld plant WM-Qualifikation
20.05.2008, 15:11 UhrDer ehemalige Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld erwartet von seiner früheren Mannschaft in der kommenden Saison große Leistungen: „Ich freue mich natürlich für die Mannschaft, für Uli Hoeneß und für den gesamten Verein, dass Bayern wieder in der Champions League spielt. Sie werden wieder angreifen, das heißt, sie haben das Potenzial, um die Krone mitzuspielen“, erklärte der Erfolgstrainer in einem Interview mit n-tv.
"WM-Qualifikation wäre großer Erfolg"
Seiner zukünftigen Tätigkeit als Nationaltrainer der Schweizer Auswahl sieht er freudig optimistisch entgegen. Sein Ziel ist die Qualifikation für die Endrunde 2010: Dass ich einmal bei einer Weltmeisterschaft dabei sein könnte in Südafrika, das wäre auch ein Traum für mich. Die Qualifikation wäre schon einmal ein großer Erfolg. Und wenn man dann an einem Turnier teilnimmt, dann will man natürlich auch möglichst weit kommen. Da habe ich schon auch vor, dass man sich nicht nur damit zufrieden gibt, den olympischen Gedanken hochzuhalten – dabei Sein ist wichtig – sondern da will man natürlich auch dem einen oder anderen Favoriten das Bein stellen und möglichst weit kommen.“
"Jürgen hat volle Power"
Seinem Nachfolger beim FC Bayern, Jürgen Klinsmann, traut er zu im deutschen Liga-Alltag Fuß zu fassen: „Das ist ein Geschäft, wo man sehr schnell vergessen und abhaken muss, wo man nur nach vorne blicken darf und sich wieder auf das nächste Spiel konzentrieren muss. Von daher ist das natürlich eine andere mentale Belastung und auch vom Arbeitsumfang eine andere Belastung. Aber Jürgen ist jung und hat sicherlich mehr Kraft als ich und volle Power und wird von daher jetzt auch Bayern weiter antreiben.“
„Tränen gehören zum Abschied dazu“
Seinen emotionsgeladenen Abschied am letzten Spieltag der Bundesliga hat Hitzfeld trotz der Tränen als ausgesprochen freudvoll in Erinnerung: „Ich habe vorgehabt, nicht loszuweinen, weil ich einen Freudentag daraus machen wollte. Aber Tränen gehören sicherlich auch dazu, wenn es heißt, Abschied zu nehmen. Und die ganze Zeremonie von Bayern München war schon sehr ergreifend. Da musste ich schon einige Tränen unterdrücken und dann ist es losgebrochen. Dann habe ich Karl Hopfner umarmt und Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß hat auch mitgeweint. Das war eine Befreiung, weil in einem solchen Moment nochmals so eine riesige Belastung hochkommt, die man in all den Bundesligajahren – speziell auch Bayern München – gespürt hat. Dann fällt plötzlich eine Last ab und als ich geweint hatte, ging es mir unheimlich gut. Und dann hat die Mannschaft noch schöne Tore geschossen – also dann war das alles überwunden und ich konnte mich nur noch freuen.“
Seinen schönsten Erfolg hat Hitzfeld auch beim Rekordmeister gefeiert. Beim letzten Saisonspiel um die deutsche Meisterschaft gelang seinem Team im Jahr 2001 das entscheidende Tor erst in der Nachspielzeit: „Das Tor von Patrik Andersson, Patrick macht das Wunder von Hamburg, und der Ball geht rein. Auch deshalb haben wir vier Tage später die Substanz gehabt, um im Champions-League-Finale gegen Valencia zu gewinnen.“
Lieblingsspieler: Kahn, Effenberg, Sammer
So stammen auch Hitzfelds Lieblingsspieler zu einem großen Teil aus dem Erfolgskader von 2001. Hitzfeld nennt mehrere Führungspersönlichkeiten, die seine fußballerischen Grundgedanken mit ihm teilten: „Oliver Kahn, weil er meine Philosophie vertritt und wir uns nur anschauen müssen – dann verstehen wir uns schon und wissen, wie wir ticken und wie Bayern München tickt. Und wie man auch untereinander kritisch sein muss, aber dann auch wieder positiv motivierend und anspornend, wenn es mal schlecht läuft. Da war Olli auch immer eine treibende Kraft, ein guter Kapitän. Genauso wie Stefan Effenberg hier bei Bayern München. Auch mein rechter Arm auf dem Platz, der mir viel geholfen hat und immer klare Ansprachen hatte.“
„Giovane Elber, Matthias Sammer auch Stphane Chapuisat habe ich unheimlich zu verdanken.
Kalle ist mein Freund
Sein Abschied vom FC Bayern offenbar noch viel harmonischer verlaufen, als es die Fernsehbilder ahnen lassen. Auch der Streit mit Klub-Chef Karl-Heinz Rummenigge ist lang vergeben und vergessen: „Ich bin mit Kalle nach wie vor befreundet. Kalle hat mal einen Fehler gemacht, sich entschuldigt und dann ist das für mich wirklich erledigt und da bleibt auch nichts hängen. Das war sicherlich nicht ausschlaggebend, dass ich jetzt bei Bayern aufhöre.“
Quelle: ntv.de