Trotzdem Fortschritt vor Olympia"Hochgeschwindigkeits-Arschwackeln" gefällt Linus Straßer nicht

Mit neuem Material läuft es bei Linus Straßer noch nicht so gut wie in den vergangenen Jahren. Trotzdem gibt sich der deutsche Ski-Star positiv: Bei den Ergebnissen sei noch Luft nach oben, aber die Entwicklung mache ihm Mut.
Nein, Linus Straßer hatte im letzten Rennen des Jahres keinen Spaß. Das Flachstück im unteren Teil der Gran Risa in Alta Badia sei ungeeignet für einen Slalom, lästerte der 33 Jahre alte Münchner. "Bei allem Respekt, aber unten runter, das war Hochgeschwindigkeits-Arschwackeln." Und das, stellte er achselzuckend im BR fest, "ist einfach nicht so meins, leider".
Nicht meins, das hieß für Straßer: nur Rang 17 im vierten Slalom der Olympia-Saison. Der WM-Dritte lag am Ende 1,33 Sekunden hinter Sieger Atle Lie McGrath aus Norwegen. Zu einem Platz auf dem Podium, auf dem auch Clement Noel aus Frankreich (+0,30 Sekunden) und Weltmeister Loic Meillard aus der Schweiz (+0,39) standen, fehlten ihm 0,94 Sekunden. Sebastian Holzmann wurde 24. (+1,68).
Straßer wollte trotzdem nicht von einem gebrauchten Tag reden. "Auch wenn's nicht so aussieht", ergänzte er, "ich bin heute wieder einen Schritt nach vorne gekommen." Die Einschätzung betraf sein neues Material, das er seit Saisonbeginn fährt. Der Ertrag bisher: Rang 13, Rang 8, nicht im Finale, nun Rang 17. Noch, erklärte Straßer, fehle ihm das "Selbstverständnis", bedeutet: "Die letzten Prozent, dass ich immer voll ans Limit gehe, gehen mir noch ab."
Straßer suche nach wie vor "nach dem Punch, nach der Leichtigkeit" mit dem neuen Material, erläuterte ARD-Experte Felix Neureuther und behauptete: "Da ist noch viel Luft nach oben." Da wollte Straßer nicht widersprechen, er redete freilich nur von "kleinen Schritten", die er noch gehen müsse - und "von daher kann der Januar kommen". Nach dem Jahreswechsel geht es für die Slalomfahrer im Weltcup Schlag auf Schlag.
Erkennbar zufrieden war Holzmann, der sein viertes Rennen nach seinem Kreuzbandriss bestritt, erstmals im Finale stand - und sich dort Weltcup-Punkte holte. "Super happy" sei er, sagte der Allgäuer und betonte: "Ich habe mir ein Weihnachtsgeschenk gemacht." Sein Fokus liege nun auf den Rennen im Januar, ergänzte der WM-Fünfte von 2023. "Ich habe noch nicht so viele Skitage wie die anderen", deswegen: "Guter Auftakt, nehme ich mit. Es ist ein harter Weg zurück."