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Gemischte Bilanz von Ruhpolding "Hölle" macht DSV-Stars Mut für die Heim-WM

Beim Massenstart-Sieg der Französin Julia Simon (rechts) lief Vanessa Voigt auf einen guten fünften Platz.

Beim Massenstart-Sieg der Französin Julia Simon (rechts) lief Vanessa Voigt auf einen guten fünften Platz.

(Foto: dpa)

Zum Abschluss des Biathlon-Weltcups in Ruhpolding laufen Vanessa Voigt und Justus Strelow im Massenstart unter die ersten Zehn. Die Stimmung an der Strecke ist beeindruckend - und wohl nur ein Vorgeschmack auf die WM in Oberhof im Februar. Die Formkurve muss bis dahin aber noch ansteigen.

Auf die Hauptattraktion mussten 19.000 euphorische Fans bei der stimmungsvollen Biathlon-Party in der Chiemgau-Arena verzichten. Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick ließ nach einem umjubelten zweiten Platz mit der Staffel den Massenstart in ihrem "Wohnzimmer" aus. Leicht angeschlagen wollte Herrmann-Wick mit Blick auf die Heim-WM in Oberhof (8. bis 19. Februar) nichts riskieren - zumal es in Ruhpolding zum Abschluss stark regnete. "Die Gesundheit", betonte Herrmann-Wick 24 Tage vor dem Saisonhöhepunkt, "ist jetzt das A und O". Da nahm die Lokalmatadorin selbst die Enttäuschung der Anhänger in Kauf.

Immerhin sorgte Vanessa Voigt im Rennen über 12,5 Kilometer als starke Fünfte für Jubel. "Die Zuschauer haben mich echt beflügelt. Ich habe alles gegeben", sagte Voigt, die beim Sieg von Julia Simon ihren zweiten Podestplatz der Karriere knapp verpasste.

Doch längst gilt im Team des Deutschen Skiverbandes (DSV) "das Augenmerk komplett der WM", wie DSV-Sportdirektor Felix Bitterling nach dem Heim-Weltcup in Ruhpolding betonte: "Für uns hat eine sehr wichtige Phase angefangen." Die WM-Generalprobe in Antholz von Donnerstag bis Sonntag ist da auch nur ein Zwischenschritt.

Norwegern gelingt Vierfacherfolg im Massenstart

Die Bilanz von Ruhpolding war abgesehen von den zweiten Plätzen der deutschen Staffeln hinter den überragenden Norwegern gerade bei den Männern durchwachsen. Im Massenstart spielten sie bei den Festspielen der Norweger um Dominator Johannes Thingnes Bö wie schon im Einzel nur eine Nebenrolle. Zwar erreichte Justus Strelow als Achter sein bestes Karriereergebnis, ansonsten wurden die hohen Erwartungen aber nicht erfüllt.

"Mir hat ein bisschen die Leichtigkeit gefehlt", sagte Leistungsträger Benedikt Doll nach einem schwachen 15. Platz enttäuscht. Auch wenn Strelow zufrieden war, "mitschwimmen zu können" - an Bö und seine Norweger kam auch er bei weitem nicht ran. "JBT" feierte im zwölften Einzelrennen des Winters seinen neunten (!) Sieg vor drei Mannschaftskollegen.

Die fünf Tage von Ruhpolding boten dem DSV-Team einen Vorgeschmack auf die WM. Gerade am Schießstand herrsche ein "krasser Druck", sagte Johannes Kühn: "Wenn es gut läuft, ist es schön. Wenn nicht, ist es die Hölle." ARD-Experte Arnd Peiffer sprach von einem "Super-Test vor diesem Publikum, denn in Oberhof wird die Stimmung noch euphorischer sein". Es werde, so David Zobel "ein noch größerer Druck auf uns lasten".

Keine Medaillenvorgabe für die WM, aber ...

Immerhin behielten die beiden Staffeln die Nerven und begeisterten die Massen. Dies sei "extrem wichtig für die Mannschaft" gewesen, sagte Bitterling, "um ein Gefühl zu bekommen: Wir sind hier in Deutschland, und uns muss man erst einmal schlagen."

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Gerade beim Saison-Höhepunkt gilt diese Devise. Er halte zwar nichts "von einer strikten Medaillenvorgabe", so Bitterling: "Aber wir wollen bei jedem Wettkampf vorne dabei sein und gerade in den Staffeln angreifen."

Seine Hoffnung: "Irgendwann erwischen diese Über-Athleten wie ein Johannes Thingnes Bö auch mal einen schlechten Tag. Da müssen wir da sein." Wie eben bei den Staffeln. Man habe gesehen, "dass mit uns zu rechnen ist. Wir können in der Loipe mithalten", sagte Voigt kämpferisch: "Es ist auf jeden Fall einiges drin."

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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