Sport

Die Wogen glätten sich Hoeneß kontaktiert Zürich

Das Gezerre um Lucien Favre neigt sich offenbar dem Ende. Nachdem der Schweizer bereits offiziell als neuer Coach von Fußball-Bundesligist Hertha BSC Berlin vorgestellt wurde, scheint sich nun auch sein bisheriger Verein FC Zürich mit dem Wechsel abzufinden.

"Herr Hoeneß hat angerufen. Wir hatten ein sehr konstruktives Gespräch und werden uns Mitte der Woche zusammensetzen. Wir suchen eine einvernehmliche Lösung und wollen den Wechsel perfekt machen", sagte Zürichs Präsident Ancillo Canepa nach einem Telefonat mit Hertha-Manager Dieter Hoeneß.

Nur wenig zuvor hatte sich Canepa noch über die Geschäftsgebaren der Berliner echauffiert: "Wie Hertha mit uns umspringt, ist schlechter Stil. Es kann doch nicht sein, dass Verträge unterschrieben werden, ohne dass die alten vorher aufgelöst werden."

Doch jetzt solle der Wechsel am FC Zürich nicht mehr scheitern, erklärte Canepa wenige Stunden später. "Allerdings muss es für beide Seiten eine Win-Win-Situation geben." Offensichtlich will der Verein mehr als die bisher bekannte Ablösesumme im Bereich von 200.000 Euro rausschlagen.

Keine Ausstiegsklausel bei Hertha

Hertha hatte Favre am Samstag als neuen Coach vorgestellt. Dabei sagte der 49-Jährige: "Für mich ist alles klar. Mein Wechsel ist perfekt." Auch Manager Hoeneß hatte bei der Gelgenheit betont, dass der Wechsel in trockenen Tüchern sei: "Es ist alles geregelt. Lucien Favre hat den FC Zürich davon unterrichtet, dass er von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch machen wird. Wir werden mit dem Klub in der nächsten Woche reden." Eine Pokerrunde um die Ablösesumme befürchtete Hoeneß nicht. "Die Summe ist vertaglich festgelegt. Da kann nichts mehr passieren."

Bei seinem neuen Klub hat Favre auf eine Ausstiegsklausel verzichtet: "Ich möchte hier erst einmal Leistung abliefern. Auch beim FCZ habe ich erst nach drei Jahren über eine Ausstiegsklausel geredet." Einige Spieler wie Kevin Boateng und Christian Gimenez seien ihm bekannt, mit Marko Pantelic habe bereits sein Sohn zusammengespielt. Favres Gehalt soll bei knapp einer Millionen Euro liegen und damit das Dreifache seines früheren Salärs betragen.

"Berlin hat mich schon immer fasziniert"

Nach seiner Präsentation flog Favre zunächst zurück in die Schweiz. "In drei Tagen bin ich wieder zurück", sagte er. Dann wolle er die Infrastruktur rund ums Olympiastadion kennenlernen. "Die Stadt Berlin hat mich schon immer schon fasziniert. Ich weiß gar nicht genau, warum", verriet der zweifache Vater, der von seiner Frau Chantal begleitet wurde. Am 25. Juni ist Trainingsstart. Fraglich blieb noch, ob ihn sein langjähriger Co-Trainer Harald Gämperle folgen wird.

"Spätestens bis am 31. August zum Ende der Transferliste steht der Kader", erklärte unterdessen Manager Hoeneß. Zwei bis maximal drei Spieler wollen die Berliner noch holen. "Aber ich finde es auch sympathisch, dass Lucien Favre nicht um alles in der Welt neue Spieler haben will. So haben unsere jungen Spieler wieder gute Chancen", sagte Hoeneß, der sich im Mannschaftskreis Zustimmung holte: "Kapitän Arne Friedrich hat mir versichert, dass er sich über Favre kundig gemacht hat und zufrieden mit unserer Entscheidung ist."

Quelle: ntv.de

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