Sport

Ausschreitungen beim Niedersachsen-Derby Hooligans kamen aus ganz Deutschland

Auch Pyrotechnik brannten die "Fans" ab.

Auch Pyrotechnik brannten die "Fans" ab.

(Foto: imago sportfotodienst)

Sportlich ist die Begegnung zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig eine Nullnummer. Doch abseits des Platzes geht es heiß her. Die Polizei zieht eine ernüchternde Bilanz, Niedersachsens Innenminister ist fassungslos.

Die Ausschreitungen rund um das Niedersachsen-Derby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig haben Spuren hinterlassen: 14 Polizisten sind beim Einsatz am Freitagabend zumeist leicht verletzt worden. Die Beamten nahmen vier Personen fest und setzten mehrfach Wasserwerfer, Schlagstöcke und Pfefferspray ein.

Die Ordnungshüter verhinderten vor dem Anpfiff einen Sturm des Stadions von Hannover-Sympathisanten, später wurden rund 200 Personen aus der Eintracht-Szene festgesetzt, wodurch der Zugang zum Südeingang des Stadions zeitweise erschwert wurde. Während des Spiels hantierten Störer beider Lager mit Pyrotechnik.

"Die Einsatzkräfte hatten sich bereits vor Spielbeginn mit einem erheblichen Gewaltpotenzial der Fans auf beiden Seiten auseinanderzusetzen", sagte Einsatzleiter Guido von Cyrson. Rund 850 Hooligans der Kategorie B und C, also der "gewaltbereiten" und "gewaltsuchenden" Fans, hatte die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) im Vorfeld der Partie auf beiden Seiten ausgemacht.

Aufseiten von Hannover stellte die Polizei auch gewaltbereite Fans aus Hamburg, Bielefeld, Kassel, Berlin und Wien fest. Die Problemfans aus dem Braunschweig-Lager erhielten offenbar Unterstützung aus Wien und von Störern, die der Szene von Dynamo Berlin zugeordnet wurden.

Pistorius kritisiert Termin

Nach den Randalen kritisierte Innenminister Boris Pistorius die Ansetzung des Spiels an einem Freitagabend. "Das war ein unnötiges und zusätzliches Risiko, Zuschauer und Polizisten wurden dadurch zusätzlich gefährdet", erklärte Pistorius. "Ich fordere die DFL und die Vereine auf, den Bedenken der Polizei in Zukunft mehr Rechnung zu tragen, denn sie ist am Ende für die Sicherheit rund um das Spiel verantwortlich."

Dabei war die Partie extra auf Wunsch der Polizei auf Freitag gelegt worden, damit ausreichend Beamte zur Verfügung stehen. "Hannover ist eine große Drehscheibe für andere Fans", hatte 96- Stadionchef Thorsten Meier im Vorfeld erklärt. Daher sei der Samstag keine Alternative gewesen. Den Sonntag hatte Hannover abgelehnt, weil es der Todestag des ehemaligen 96-Torwarts Robert Enke ist.

"Ich gehe seit meiner Kindheit gerne und oft ins Stadion, aber diese Form ungezügelter und blindwütiger gezielter Gewalt gegen Polizeibeamtinnen und -beamte macht mich fassungslos", sagte der Minister. Er sei froh, dass die Polizei in der aufgeheizten Atmosphäre die Ruhe behalten und verhindert hätte, dass Gewalttäter beider Vereine aufeinanderstoßen. Pistorius dankte allen Polizeibeamten auch aus anderen Bundesländern für ihren Einsatz in Hannover.

Quelle: ntv.de, dpa/SID

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