Sport

Klarer Kurs gegenüber DFB Jogi nicht einfacher als Klinsi

Nach den Vorstellungen von DFB-Präsident Theo Zwanziger soll Joachim Löw die Nationalmannschaft noch länger führen, über eine Vertragsverlängerung mit dem Bundestrainer wird aber wie vereinbart erst nach der EM 2008 gesprochen. "Es ist spürbar, dass er dem deutschen Fußball schon jetzt sehr viel geholfen hat", sagte Zwanziger in einem Interview mit der "Bild am Sonntag" und wünschte sich "noch viele, viele Turniere" mit dem amtierenden Bundestrainer.

Löw vertrete einen klaren Kurs, habe auch gegenüber dem DFB klare Vorstellungen. "Denken Sie nicht, dass er einfacher ist als Klinsmann", betonte der Verbandschef, "aber er bietet nicht so viele Angriffsflächen".

Der ehemalige Klinsmann-Assistent hat in seinem ersten Jahr als Cheftrainer die DFB-Elf souverän durch die erste Phase der EM-Qualifikation geführt (6 Siege und 1 Remis). Wie Löw selbst verwies Zwanziger dennoch darauf, dass die "klare Verabredung" weiter gelte, "von Turnier zu Turnier zu schauen".

Er wisse, dass Löw auch für einige Clubs ein interessanter Trainer sei, bemerkte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB): "Aber selbst ein langfristiger Vertrag würde da nicht viel helfen." Der aktuelle Kontrakt des 47-jährigen Freiburgers läuft bis zum Sommer 2008. Löw sei der deutschen Fußball-Familie auch räumlich näher, die Zusammenarbeit mit der Bundesliga verlagere sich von der "ab und an provozierenden Art von Klinsmann stärker auf die sachorientierte Ebene".

Heim-EM wohl erst in 20 Jahren

Wenig Hoffnung macht Zwanziger den Fans, dass es nach der stimmungsvollen WM 2006 demnächst wieder ein großes Männer-Turnier in Deutschland geben könnte. Mit einer Heim-Europameisterschaft sei wohl erst in 20 Jahren zu rechnen, betonte der DFB-Präsident. Dafür wolle der DFB eine "Top-Bewerbung" für die Frauen-WM 2011 abgeben.

Im Ausrüsterstreit um die deutsche Nationalelf rechnet Zwanziger Mitte August mit der ersten Schiedsgerichts-Verhandlung. Bis zur endgültigen Entscheidung werde es "aber noch länger dauern". Ein unabhängiges Schiedsgericht muss prüfen, ob der DFB den bis 2010 laufenden Vertrag mit Ausrüster adidas im Zusammenhang mit dem so genannten Schuhstreit bereits bis 2014 verlängert hat. Als Ausgleich für die freie Schuhwahl der Nationalspieler hatte der DFB vor der Heim-Weltmeisterschaft die Vertragsverlängerung öffentlich angekündigt. Adidas-Konkurrent Nike hatte dem DFB danach insgesamt 500 Millionen Euro für einen Acht-Jahres-Kontrakt von 2011 an geboten.

Quelle: ntv.de

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