Zweistellige WM-Klatsche Kanada demontiert hilfloses DEB-Team
03.05.2015, 18:58 Uhr
Neun Minuten hielt Deutschland die Null gegen Kanadas Eishockey-Künstler um Superstar Sidney Crosby. Dann nahm die Blamage ihren Lauf.
(Foto: imago/CTK Photo)
Schon vor dem zweiten deutschen Spiel bei der Eishockey-WM ist klar, dass die DEB-Cracks gegen Topfavorit Kanada vor einer schweren Aufgabe stehen. Mit dem historischen Desaster, das Deutschland in Prag erleidet, rechnet aber niemand.
Auf den Zittersieg folgte das historische Debakel: 24 Stunden nach dem 2:1-Auftakterfolg gegen Frankreich wurde die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei der WM von Kanadas Kufencracks böse vorgeführt. Das heillos überforderte Team von Bundestrainer Pat Cortina hatte beim 0:10 (0:4, 0:5, 0:1) in Prag gegen den großen Titelfavoriten nicht den Hauch einer Chance und kassierte die höchste Niederlage gegen das Eishockey-Mutterland seit 48 Jahren.
Superstar Sidney Crosby gab mit seinem zweiten Turniertreffer (9.) den Startschuss, danach rollte eine Angriffswelle nach der nächsten auf das deutsche Tor. Taylor Hall mit einem Dreierpack (9., 23. und 40.), Cody Eakin (17. und 20.), Aaron Ekblad (26.), Claude Giroux (28.), Tyler Ennis (36.) und Matt Duchene (43.) legten gegen viel zu langsame und unkonzentrierte deutsche Abwehrspieler nach. Selbst Mannheims Meistertorwart Dennis Endras, gegen Frankreich noch der überragende Matchwinner, war gegen die Übermacht der NHL-Stars machtlos und wurde nach dem 0:6 gegen Danny aus den Birken ausgewechselt.
So deutlich die Niederlage auch war: Mit drei Punkten aus zwei Spielen liegt die DEB-Auswahl im Soll. Bereits am Dienstag (16.15 Uhr/Sport1) steht gegen die Schweiz das dritte Gruppenspiel innerhalb von vier Tagen auf dem Plan.
Nach dem Glückssieg gegen Frankfurt war das DEB-Team gegen Kanada in allen Bereichen überfordert. Deutschland erwischte zwar einen guten Start und hatte im ersten Drittel gleich drei Überzahlspiele, bei denen das Team um Kapitän Michael Wolf aber so gut wie keine Gefahr ausstrahlte. Kanada bestrafte das eiskalt mit einem Doppelschlag innerhalb von 23 Sekunden zum 0:2.
Danach drehte der 24-malige Weltmeister auf, der Klassenunterschied wurde immer deutlicher und die deutschen Verteidiger waren schlichtweg überfordert. Der nachnominierte Patrick Köppchen, der erstmals seit 13 Jahren wieder bei einer WM spielt, patzte vor dem 0:1. Sein Abwehrpartner Björn Krupp verlor vor dem 0:3 fahrlässig die Scheibe. Auch danach konnten sich die Kanadier den Puck viel zu einfach hin- und herschieben. Resultat war ein Torfestival.
Quelle: ntv.de