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Klimawandel belastet Biathleten "Es ist wirklich schlimm, da blutet mir das Herz"

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Weißes Band statt Winter in Ruhpolding.

Weißes Band statt Winter in Ruhpolding.

(Foto: IMAGO/Ernst Wukits)

Kein Schnee, dafür Regen und hohe Temperaturen: Dieser Winter ist bislang eigentlich keiner. Besonders den Menschen, die ihren Sport in dieser Jahreszeit professionell ausüben, setzt das zu. Zu ihnen gehört Deutschlands beste Biathletin Denise Herrmann-Wick.

Biathlon-Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick beschäftigen die sichtbaren Folgen des Klimawandels vor dem anstehenden Weltcup in ihrer Wahlheimat Ruhpolding. "Es ist wirklich schlimm, da blutet mir auch das Herz, wenn ich da bin und sehe, wie die Natur gerade erwacht, als wäre es schon Frühling", sagte die 34-jährige Sächsin, die im Chiemgau lebt. "Wir zittern alle und fiebern auf den Heim-Weltcup hin. Wir hoffen, dass coole Bedingungen sind, aber es sieht wirklich traurig aus."

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Ausbleibender Schneefall, Regen und für die Jahreszeit viel zu hohe Temperaturen haben die Vorbereitungen auf den Weltcup in den vergangenen Wochen erheblich erschwert. Trotzdem sollen die insgesamt sechs Wettkämpfe von Mittwoch bis Sonntag stattfinden, bestätigte auch der Biathlon-Weltverband IBU. Bislang waren große Anstrengungen der Organisatoren nötig, um die Strecken entsprechend vorzubereiten. Zu sehen ist ein dünnes weißes Band in der ansonsten grünen Landschaft. Mit Reserven aus den Schneedepots wurden die Kurse präpariert, frischen Naturschnee gab es zuletzt nicht.

"Ich hoffe wirklich sehr und schaue jeden Tag nach, dass jetzt eine Kälteperiode kommt und der Winter mal richtig beginnt", sagte Herrmann-Wick. Doch nach einer längeren Phase mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und Schneefall sieht es auch in dieser Woche nicht aus. Bis zu neun Grad und teilweise Regen wurden vorhergesagt. Auch der letzte sportliche Eindruck der deutschen Biathleten ist eher trist: Zum Abschluss des Weltcups auf der Pokljuka hat die Mixed-Staffel das Podest klar verpasst. Das Quartett um Roman Rees, Benedikt Doll, Sophia Schneider und Denise Herrmann-Wick kam bei der WM-Generalprobe nach zwei Strafrunden und elf Nachladern nicht über Rang fünf hinaus.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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