Sport

Adrion wird nicht U21-Trainer Keine Ausnahme für Babbel

Bundesligist VfB Stuttgart lässt seinen Nachwuchscoach Rainer Adrion nicht als Trainer der U 21-Junioren zum Deutschen Fußball-Bund (DFB) ziehen. Damit ist in die Personalie um die Nachfolge des entlassenen Dieter Eilts neue Bewegung gekommen. Dagegen dürfte ein Entgegenkommen des Verbandes bei VfB-Teamchef Markus Babbel nun unrealistischer sein. "Es ist mit unserem Präsidenten abgesprochen, dass nun zügig ein neuer Personalvorschlag entwickelt wird", erklärte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach. Neue Namen wurden nicht bekannt.

Der DFB will nun erst im Januar zu einer Lösung kommen und den Eilts-Nachfolger nominieren. "Eine Zusammenarbeit mit Adrion hätten sich Bundestrainer Joachim Löw und Sportdirektor Matthias Sammer sehr gut vorstellen können. Aber wir können absolut verstehen und akzeptieren daher, dass der VfB Stuttgart ihm nicht die sofortige Freigabe erteilen kann", sagte Niersbach. Der 55 Jahre alte Adrion ist Coach der U 23 der Stuttgarter in der 3. Liga. Er habe auch "als Bindeglied zwischen der Nachwuchs- und der Profiabteilung eine überaus wichtige Position beim VfB inne, die wir so kurzfristig nicht adäquat besetzen können", sagte VfB-Teammanager Horst Heldt.

"Fälle Adrion und Babbel voneinander trennen"

Heldt hatte sich am Montag mit Niersbach, Sammer und DFB- Teammanager Oliver Bierhoff in München getroffen. Dabei sei auch über Babbel gesprochen worden, dessen Ausnahmegenehmigung als VfB-Teamchef am 30. Juni abläuft, erklärte Heldt. "Es ist aber wichtig, die beiden Fälle Adrion und Babbel voneinander zu trennen. An der Aussage des DFB, dass die Genehmigung nicht verlängert wird, hat sich nichts geändert." Babbel habe sich daher zum elfmonatigen Lehrgang für den Erwerb der Fußballlehrer-Lizenz in Köln angemeldet. Alles andere werde die Zukunft zeigen. Damit ist beim DFB auch die Position von Sammer gestärkt, der sich frühzeitig darauf festgelegt hatte, dass es für Babbel einen weiteren Kurz-Lehrgang wie bei Jürgen Klinsmann, Lothar Matthäus oder ihm selbst nicht geben werde.

Offenbar will der DFB mit der Teamchef-Problematik jedoch künftig anders umgehen. Der Verband wolle sich bemühen, "Mittel und Wege zu finden", auf denen Leute in Situationen wie Babbel ihre Arbeit als Teamchef und Trainer-Lehrgang gleichzeitig bewältigen könnten. Das sei aber unabhängig von Babbel zu sehen. Zu der Frage, ob sich die Schwaben weiter um einen Verbleib des Europameisters von 1996 auf der VfB-Bank bemühten, wollte Heldt sich nicht äußern. Laut Vereinssprecher Oliver Schraft soll es in dieser Sache aber noch ein weiteres Gespräch zwischen Verein und Verband geben.

Adrion "akzeptiert Entscheidung des Vereins"

Der DFB wollte die Entscheidung in der Eilts-Nachfolge noch im Dezember fällen, weil schon am 10. Februar das erste Länderspiel der U 21 in Irland stattfindet. DFB-Wunschkandidat Adrion verhielt sich neutral. "Ich akzeptiere die Entscheidung des Vereins und werde auch in Zukunft sehr gerne als Trainer des VfB II tätig sein", hieß es. Laut Heldt soll Adrion langfristig an den Club gebunden werden. Eine spätere Verpflichtung durch den DFB ist damit nahezu ausgeschlossen.

Nach der erfolgreichen Qualifikation der U 21-Auswahl für die Europameisterschaft im Sommer 2009 in Schweden hatten sich der DFB und der bis zu diesem Zeitpunkt verantwortliche Eilts getrennt. Der ehemalige Nationalspieler arbeitet mittlerweile beim Zweitligisten Hansa Rostock. Interimscoach Horst Hrubesch kommt als Dauerlösung bei der U 21 nicht infrage.

Quelle: ntv.de

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