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Junges Baseball-Talent Kepler-Rozycki wird US-Profi

Das deutsche Baseball-Talent Max Kepler-Rozycki hat einen Profi-Vertrag in den USA unterschrieben.

Das deutsche Baseball-Talent Max Kepler-Rozycki hat einen Profi-Vertrag in den USA unterschrieben.

(Foto: dpa)

Max Kepler-Rozycki steht vor einer Karriere, von der andere Baseballspieler in Europa nur träumen können. Der junge Deutsche hat in den Staaten einen lukrativen Profi-Vertrag bei den Minnesota Twins unterschrieben.

Max Kepler-Rozycki sieht ein wenig müde aus, als er aus dem Auto steigt. Möglichst knapp antwortet er auf Fragen der Journalisten, denen er sich am Mittwoch bei einer Werbeveranstaltung der Major League Baseball (MLB) in München stellt. Die Hände behält der 16-Jährige meistens in den Hosentaschen, er lächelt nur, wenn er muss. Dabei hätte der von seiner USA-Reise zurückgekehrte Teenager allen Grund zur Freude: Kepler-Rozycki steht vor einer Karriere, von der andere Baseballspieler in Europa nur träumen können.

Am Wochenende unterschrieb der hochbegabte Outfielder in den Staaten einen Profi-Vertrag bei den Minnesota Twins und hofft, in der wichtigsten Baseball-Liga der Welt einmal eine tragende Rolle zu spielen. Der Junge mit dem "M" auf seiner Baseballmütze spricht aber nicht über Träume, er betont, dass er hart trainieren wird. Auf die Frage, was er an den Twins besonders mag, zuckt er mit den Schultern. Ihm gefalle, dass sie junge Spieler förderten, sagt er schließlich. Sechs MLB-Vereine standen für ihn in der engeren Auswahl.

Lukrativer Einstieg

In dern Kaderschmiede der Twins wird er nun auf die höchste Kunst des Baseballs vorbereitet.

In dern Kaderschmiede der Twins wird er nun auf die höchste Kunst des Baseballs vorbereitet.

(Foto: dpa)

Der Einstieg bei den Minnesota Twins war offenbar am lukrativsten. Die Twins wollten dem Ausnahmetalent der Buchbinder Legionäre Regensburg bei Vertragsabschluss angeblich mindestens 800.000 Dollar als sogenannten "Signing Bonus" bezahlen, wie die "Mittelbayerische Zeitung" am Montag berichtet hatte. Als Journalisten den 16-Jährigen auf diese Summe ansprechen, räumt er ein: "Mit so viel Geld hätte ich nicht gerechnet."

Trainer Martin Brunner, der Kepler-Rozycki im Sportinternat in Regensburg betreut, will bei der Veranstaltung in München die Summe zwar nicht bestätigen. Es handele es sich jedoch hierbei um einen "Signing Bonus", den in dieser Höhe zuvor kein europäischer Spieler bekommen hat, sagte er. Der mit 780.000 Dollar bisher höchstdotierte Vertrag eines Europäers in der MLB war 2002 mit dem Niederländer Alexander Smit abgeschlossen worden, ebenfalls bei den Twins.

Scheitern nicht ausgeschlossen

Der Preis für Kepler-Rozycki sei auch deshalb in die Höhe geschnellt, weil zunächst etwa zwölf Vereine an ihm interessiert waren, sagt Brunner. Der 16-Jährige müsse sich, gute Startbedingungen hin oder her, aber erst einmal in der Minor League Baseball, dem Unterbau der MLB, beweisen. "Die Konkurrenz in den USA ist groß", erklärt auch der junge Star. Sein Ziel ist es, nach fünf bis sechs Jahren von einer unterklassigen Minor League bis in die Major-Liga aufzusteigen. Bisher lief die Karriere des derzeit größten Talents im deutschen Baseball jedenfalls nach Plan.

In Berlin, wo er aufwuchs, stieg Kepler-Rozycki bei den Challengers ein, trainierte dann bei den Sluggers und machte nun beim aktuellen deutschen Meister Regensburger Legionäre auf sich aufmerksam. In der Bundesligasaison beobachteten ihn bei Heimspielen in der Armin-Wolf-Arena regelmäßig Talentspäher amerikanischer Profi- Vereine. Mehrere MLB-Vereine hätten ihm sein Potenzial inzwischen bestätigt, lässt er die Journalisten wissen.

Und trotzdem schließt der Junioren-Nationalspieler nicht aus, dass er in der MLB scheitern könnte. "Dann würde ich wieder nach Regensburg zurückkehren", sagt er. Vor allem seine Freunde werde er in den USA vermissen. Wenn es mit dem Schulwechsel klappt, will er trotzdem schon im September nach Florida ziehen, an den Ort, wo er in der Kaderschmiede der Twins auf die höchste Kunst des Baseballs vorbereitet wird. In den Staaten will er zudem den High-School- Abschluss machen. Englisch spricht der Sportler von Haus aus fließend, denn seine Mutter ist Amerikanerin, neben dem deutschen und dem polnischen Ausweis hat er den amerikanischen Pass. "Ich fühle mich schon jetzt mehr wie ein Amerikaner."

Quelle: ntv.de, Anne Hund, dpa

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