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Und täglich grüßt das Murmeltier Kerber arbeitet zielstrebig an ihrer Krönung

"Ich kenne meinen Körper und weiß, dass er schnell regeneriert": Angelique Kerber.

"Ich kenne meinen Körper und weiß, dass er schnell regeneriert": Angelique Kerber.

(Foto: imago/Paul Zimmer)

Ein wenig angeschlagen geht Angelique Kerber ins Halbfinale des WTA-Finals in Singapur. Dort wartet Agnieszka Radwanska aus Polen. Und am Ende einer märchenhaften Saison will die Nummer eins der Tenniswelt alle restlichen Reserven mobilisieren.

Zielstrebigkeit zeigt Angelique Kerber in den Tagen von Singapur auch in Sachen Restaurant-Auswahl. Die Chefin führt ihr "Team Angie" an jedem spielfreien Abend in dasselbe "Fusion Kitchen"-Lokal im weitläufigen Komplex des luxuriösen Marina-Bay-Sands-Hotels, in dem die acht Teilnehmerinnen des WTA-Finals untergebracht sind. Mehr als 30 Restaurants, Bars und Cafés stehen den Gästen der Fünf-Sterne-Herberge mit dem Freiluft-Pool in 190 Meter Höhe zur Verfügung - doch Kerber bleibt sich bei ihrer Dinner-Wahl treu.

"Ich habe fast immer den gleichen Ablauf und werde das auch nicht ändern", kündigte die Weltranglistenerste vor ihrem Halbfinal-Debüt beim Saison-Abschlussturnier am Samstag (ab 13.30 Uhr unserer Zeit) gegen Agnieszka Radwanska aus Polen an. Die an Position zwei gesetzte Titelverteidigerin erkämpfte sich am Freitag ihr Ticket durch ein 7:5, 6:3 gegen die Tschechin Karolina Pliskova. Und Radwanska, die im direkten Duell noch mit 6:5 führt, hat großen Respekt vor Kerber: "Angie ist die beste Spielerin der Saison. Sie hat dieses Jahr ein unglaubliches Tennis gezeigt und war stark auf jedem Belag. Ich habe nichts zu verlieren."

"Das kann gut, aber auch schlecht sein"

Kerber indes nutzte den spielfreien Tag für ein Training mit Coach Torben Beltz. Die 28-Jährige wurde dabei immer noch von einem kleinen Schnupfen geplagt. "Das kam wohl durch die Klimaanlagen hier. Draußen ist es sehr warm - und drin ist es kalt", sagte die US-Open-Siegerin, die sich aber wenig Sorgen machte: "Ich kenne meinen Körper und weiß, dass er schnell regeneriert. Ich hoffe, am Samstag wieder richtig fit zu sein." Dass sie vor dem Halbfinale im Gegensatz zu ihrer Gegnerin einen freien Tag hatte, ist für Kerber nicht relevant. "Das kann gut, aber auch schlecht sein. Wenn man einen guten Lauf hat, kann man durchaus zwei, drei Tage in Folge sehr gut spielen", betonte "Angie", die nach ihrer märchenhaften Saison auf dem besten Weg ist, auch zum globalen Medienstar aufzusteigen.

Ein Kontrakt mit einer Versicherung wurde vor einigen Wochen abgeschlossen. Zwei, drei weitere Verträge mit großen und weltweit operierenden Sponsoren - für eine Marke wirbt auch Superstar Roger Federer - sind in der "Pipeline". Bei den Sportlerwahlen und TV-Jahresrückblicken wird die zweimalige Grand-Slam-Siegerin nach ihrem zweiwöchigen Urlaub bis Mitte November omnipräsent sein. Trotz des Durchbruchs und ihrer enormen Entwicklung auf und abseits des Courts gibt sich Kerber aber weiterhin angenehm bodenständig. "Ich bin immer noch die Angie. Aber ich musste einfach auch das Nein-Sagen lernen, denn das Wichtigste für mich ist das Tennisspielen."

Trotz des Rummels um ihre Person ist Bescheidenheit noch immer ein prägender Charakterzug der gereiften Kielerin. Im abschließenden Gruppenspiel gegen Madison Keys (6:3, 6:3) befanden sich unter anderem die Tennis-Ikonen Martina Navratilova, Chris Evert und Monica Seles im Publikum. "Ich habe nur einmal rübergeguckt und all die großartigen Legenden und Champions dort sitzen sehen", erzählte Kerber. "Es fühlt sich wirklich großartig an, dass sie mir zugucken." Besonders Evert und Seles schwärmen von der Linkshänderin. "Angie wird noch mehr Grand Slams gewinnen. Es ist beeindruckend, was sie für eine Konstanz zeigt", lobte Seles, während sich auch Evert als Kerber-Fan zeigte: "Sie beeindruckt mich mit ihrer mentalen Stärke. Angie hat ihr Spiel auf ein neues Level gehoben. Ihr Weg ist noch lange nicht zu Ende."

Quelle: ntv.de, sgi/sid

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