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Dreamteam wieder im Sattel Kittel wechselt zu Kumpel Tony Martin

Die Freunde sind endlich wiedervereint: Marcel Kittel (l.) und Tony Martin.

Die Freunde sind endlich wiedervereint: Marcel Kittel (l.) und Tony Martin.

(Foto: imago/Belga)

Ein Traum wird wahr für Marcel Kittel und Tony Martin. Die beiden deutschen Radprofis fahren wieder Seite an Seite in einem Team. Nach seiner Trennung von Giant-Alpecin wechselt Kittel nun in Martins Stall. Dafür nimmt er sogar finanzielle Einbußen in Kauf.

Marcel Kittel als eiskalter Vollstrecker auf der Zielgeraden, Tony Martin als Tempomacher im Sprintzug: Im deutschen Radsport hat sich ein neues Traumgespann formiert. Nach dem Abgang vom Team Giant-Alpecin unterschrieb der achtmalige Tour-Etappensieger Kittel einen Zweijahresvertrag bei Martins belgischer Equipe Etixx-QuickStep - und nahm für die Aussicht auf Rennen an der Seite seines Kumpels sogar finanzielle Einbußen in Kauf.

"Ich habe ein neues Team gefunden, welches Vertrauen in mich setzt und mich bei meinen Zielen unterstützen will. Ich freue mich auf neue Herausforderungen bei Etixx-QuickStep, einem der besten Teams der Welt, und darauf, mit meinem alten Freund Tony Martin wieder in einer Mannschaft zu sein", sagte Kittel. Das Team biete ihm ein "großartiges und hoch professionelles Umfeld, um mich weiter entwickeln zu können, und hat durch seine Vergangenheit mit Mark Cavendish eine große Erfahrung mit Sprintern".

Mehrere Teams warben um Kittel

Für Martin nahm Kittel sogar finanzielle Einbußen auf sich.

Für Martin nahm Kittel sogar finanzielle Einbußen auf sich.

(Foto: dpa)

Neben Etixx-QuickStep hatten drei weitere Teams mit zum Teil lukrativeren Angeboten um Kittel geworben. Ausschlaggebend für seine Entscheidung war letztlich aber die Aussicht auf Rennen an der Seite Martins. Der dreimalige Zeitfahr-Weltmeister reagierte mit Begeisterung auf den Wechsel. "Ich freue mich total darauf, mit Marcel in einer Mannschaft zu fahren. Wir werden bei QuickStep hoffentlich eine sehr erfolgreiche gemeinsame Zeit haben", sagte der 30-Jährige.

Auch Teamchef Patrick Lefevere empfing Kittel mit warmen Worten und sagte dem Sprinter nach seiner schwierigen Saison 2015 volle Unterstützung zu. "Wir sind von Marcels Ankunft begeistert. Er hat in den vergangenen Jahren eine unglaubliche Geschwindigkeit gezeigt, die ihn zu einem der besten Sprinter in der Geschichte dieses Sports gemacht hat", sagte Lefevere und ergänzte: "Wir werden unser Bestes geben, um ihn in die richtige Form zu bringen und ihm eine Gruppe von Fahrern zur Seite stellen."

Freunde mit gewissen Unterschieden

Obwohl sie gänzlich unterschiedliche Fahrertypen sind, besitzen Kittel und Martin viele Gemeinsamkeiten. Beide entstammen der Thüringer Radsport-Schmiede, fuhren 2007 in der gleichen Nachwuchsmannschaft und werden heute vom selben Management betreut. In der Zukunft dürfte Martin aber nicht nur deshalb für Kittel uneigennützig in die Pedale treten. Mit seinen Qualitäten im Kampf gegen die Uhr ist der gebürtige Cottbuser seit jeher prädestiniert für die Sprintvorbereitung. Davon profitierte immer wieder auch der von QuickStep zum südafrikanischen Rennstall MTN-Qhubeka abgewanderte britische Starsprinter Cavendish.

Kittel hatte am vergangenen Freitag seinen Abschied von Giant-Alpecin bekannt gegeben. Beide Parteien einigten sich auf eine Auflösung des eigentlich bis Ende 2016 laufenden Vertrages zum 31. Oktober. Voraussetzung dafür war jedoch, dass Kittel auf 250.000 Euro Gehalt verzichtete und Giant damit von einer Ablöseforderung Abstand nahm. Entscheidend für die Trennung war die Nichtnominierung Kittels für die Tour de France im Sommer. Dies führte zu einem Bruch, der das Verhältnis offenkundig zu sehr belastete. Sein letztes Rennen für Giant-Alpecin wird Kittel bei der erstmals ausgetragenen Abu Dhabi Tour  (8. bis 11. Oktober) bestreiten.

Quelle: ntv.de, Emanuel Reinke und Ruben Stark, sid

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