Zweiter Todesfall binnen drei Tagen Kricketsport erlebt tragische Woche
29.11.2014, 19:29 Uhr
Abschied von Philipp Hughes: In Australien stellten viele Spieler ihre Schläger in Gedenken an den verunglückten Kricket-Spieler vor ihre Tür.
(Foto: dpa)
Der zweite tödliche Unfall innerhalb kürzester Zeit sorgt für Trauer und Fassungslosigkeit im Kricket. Nach dem Tod des australischen Nationalspielers Philipp Hughes wird nun in Israel der 55-jährige Schiedsrichter Hillel Oscar von einem Ball fatal getroffen.
Die Sportart Kricket beklagt durch den zweiten Todesfall binnen drei Tagen die schwärzeste Woche ihrer Geschichte. In Israel erlitt Schiedsrichter Hillel Oscar am Samstag nach Verbandsangaben durch einen Treffer an seinem Kiefer tödliche Verletzungen. Die Polizei in der südisraelischen Hafenstadt Aschdod nahm die Ermittlungen zum Tod des 55 Jahre alten Ex-Kapitäns der Nationalmannschaft auf.
Erst am vergangenen Donnerstag war in Australien Nationalspieler Philipp Hughes seinen zwei Tage zuvor in einem Spiel erlittenen Verletzungen durch einen Kopftreffer erlegen war. Ein Ball hatte den 25 Jahre alten Hughes am Dienstag während eines Spiels so unglücklich am Kopf getroffen, dass bei ihm eine Arterie platzte. Er brach auf dem Spielfeld zusammen und starb zwei Tage später im Krankenhaus.
"Wir stehen unter Schock. Wir wissen nur, dass der Ball in seine Richtung geschlagen wurde, er noch einen Ausweichversuch unternahm und dann hinfiel", sagte Präsident Naor Gudker vom nationalen Kricket-Verband. Oscar hatte nach seiner aktiven Karriere eine Schiedsrichter-Laufbahn eingeschlagen. Der frühere Auswahlspieler kam außer bei Ligaspielen auch bei Begegnungen auf internationaler Ebene und Europameisterschaften zum Einsatz. Laut Gudker war das Spiel in Aschdod die Abschlussbegegnung der nationalen Saison.
Australien trauert um Hughes
In Australien hatte der Tod von Phillip Hughes Sportler und Fans fassungslos zurückgelassen. Ein Fan rief am Donnerstag andere Anhänger auf Twitter auf, als Zeichen des Respekts den eigenen Kricketschläger vor ihre Tür zu stellen (#putoutyourbats). In kürzester Zeit waren Tausende Fotos auf sozialen Netzwerken zu sehen.
Auch Geschäfte und Büros beteiligten sich an der Aktion, ebenso Menschen aus anderen Sportarten wie das Australian-Open-Tennisteam oder der englische Fußballclub FC Arsenal. "Wir sind alle irgendwie mit Kricket aufgewachsen", schrieb Initiator Paul Taylor. "Hiermit zeigen wir unsere Trauer." Die Kricketclubs haben alle Spiele abgesagt. Alle anderen Sportler wollen in Australien am Wochenende schwarze Armbinden tragen.
Quelle: ntv.de, cwo/sid