Fußball-Bundesliga Krisengipfel auf Schalke
06.02.2009, 14:50 UhrDas Duell der Krisenclubs FC Schalke 04 gegen Werder Bremen, ein Dreikampf um die Tabellenführung und der auf die Rückkehr an die Spitze erpichte FC Bayern München sorgen am 19. Spieltag der Fußball-Bundesliga für Spannung. "Wir arbeiten daran, zügig Tabellenführer zu werden", sagte Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge vor dem Spiel gegen Borussia Dortmund am Sonntag. "Jetzt sind wir nur Tabellenvierter, das wurmt. Wir haben gegen Dortmund die Chance, das klarzurücken", sagte Bastian Schweinsteiger.
Die Chancen dazu stehen mit Blick auf die schwarze Serie des BVB an der Isar nicht schlecht. Der bisher letzte Dortmunder Sieg in München liegt mehr als 17 Jahre zurück, seitdem blieben die Bayern gegen die Westfalen in 16 Spielen unbezwungen. "Manchmal reißen Serien, wenn niemand damit rechnet", sagte BVB-Torjäger Alexander Frei. Dies wollen die Bayern nach der 0:1-Lektion von Hamburg verhindern. "Wir werden von der ersten Minute an Vollgas geben, total aggressiv sein und drei Punkte holen", versprach Abwehrspieler Martin Demichelis.
Krisengipfel auf Schalke
Für die ins Tabellen-Mittelfeld abgerutschten Schalker und Bremer geht es nicht nur um eine sportliche Trendwende, sondern nach einigen Turbulenzen auch um die Rückkehr in ruhigeres Fahrwasser. "Wir sind alle bereit, ein gutes Spiel abzuliefern", sagte 04-Stürmer Gerald Asamoah. "Und uns allen ist klar, dass wir in den letzten Monaten einige Punkte haben liegen lassen." Zudem erlitt Schalke durch das Possenspiel um Ex-Nationalstürmer Kevin Kuranyi, der gegen Bremen zunächst wieder auf der Bank sitzen soll, einigen Imageschaden.
Sportlich alles andere als rund läuft es auch bei den Hanseaten, die ebenso wie die Königsblauen einen Europacup-Platz anvisiert hatten. "Wenn wir gegen Schalke nicht punkten, wird es ganz eng, die internationalen Plätze noch zu erreichen", warnte Bremens Cheftrainer Thomas Schaaf, dessen Team zuletzt mit 1:2 gegen Bielefeld unterlag. "Die Saison ist für uns noch nicht gelaufen", hofft Werder-Manager Klaus Allofs.
Hoffenheim beim Schlusslicht in Mönchengladbach
Im Gerangel um die Tabellenführung wird Herbstmeister 1899 Hoffenheim (38 Punkte) auch vom Hamburger SV (36) bedrängt. Der Liga- Erste muss im Zweikampf der Aufsteiger beim Schlusslicht Borussia Mönchengladbach antreten, das nur einen Punkt aus den letzten vier Heimspielen holen konnte. "Es wird ein heißes Spiel. Wir müssen kompakt stehen und gezielte Nadelstiche setzen", sagte 1899-Trainer Ralf Rangnick, der den Offensivdrang zugunsten einer Kontertaktik zügeln will.
"Wir wollen die Gunst der Stunde und den Schwung und die Dynamik aus dem Auftaktspiel nutzen und zeigen, dass wir auch diese Spiel gewinnen wollen", sagte HSV-Manager Dietmar Beiersdorfer vor der Partie beim abstiegsbedrohten Karlsruher SC. "Alles andere würde das Bayern-Spiel abwerten."
Leverkusen vor Zuschauerrekord
Im Kampf um einen Europacup-Platz will Bayer 04 Leverkusen (5. Platz) die Distanz zum Rivalen VfB Stuttgart (7.) vergrößern. "Gerade gegen Mannschaften wie Stuttgart, die aus dem Rückraum kommen, gilt es drei Punkte einzufahren und die Position zu festigen", forderte Bayer-Chefcoach Bruno Labbadia. Die Leverkusener rechnen für das Spiel gegen die Schwaben mit 40 000 Zuschauern in der Düsseldorfer Arena und damit mit einem neuen Heimrekord. "Die Leute müssen das Gefühl haben, dass es kein Fehler war, in das Stadion zu kommen", so Labbadia, dessen Kollege Markus Babbel aber seit seinem Amtsantritt noch kein Bundesliga-Spiel verloren hat.
Auch der VfL Wolfsburg (8.) will sich mit einem Erfolg über den VfL Bochum weiter an einen Uefa-Cup-Rang ranpirschen. "Das Spiel gegen Bochum wird sicherlich ein hartes Stück Arbeit", meinte VfL- Trainer Felix Magath. Schließlich hatten die Bochumer zuletzt gegen den KSC (2:0) nach 13 Begegnungen ohne Sieg wieder gewonnen. "Ich denke schon, dass die Wolfsburger nach den letzten Partien Respekt vor uns haben", sagte Bochums Coach Marcel Koller und fügte an: "Siege tun gut und auch das Selbstvertrauen steigt."
Quelle: ntv.de, Von Andreas Schirmer, dpa