Skilanglauf-Weltcup in China Künzel im Sprint auf Rang sechs
15.03.2006, 17:09 UhrDie deutschen Skilangläuferinnen haben bei ihrer Weltcup-Premiere im Reich der Mitte die Spitzenplätze verpasst: Die Olympiazweite Claudia Künzel war im Sprint-Wettbewerb von Changchun als Sechste die Beste. Die Norwegerin Marit Björgen feierte in der freien Technik ihren 26. Weltcup-Erfolg und baute in der Mandschurei mit ihrem sechsten Saisonsieg im vorletzten Rennen des Olympiawinters die Führung im Gesamtweltcup vor der um eine Sekunde geschlagenen Beckie Scott aus Kanada aus. Außerdem sicherte sie sich die kleine Kristallkugel für Platz eins im Sprint-Weltcup.
"Ich bin sehr zufrieden mit meinen Rennen. Danach habe ich nicht mehr so viel gehustet wie in den letzten Wettbewerben, es geht gesundheitlich wieder aufwärts", sagte Künzel. Evi Sachenbacher-Stehle meinte nach Rang 26: "Ich war froh, dass ich die Qualifikation überstanden hatte, denn ich bin gelaufen wie eine Schlaftablette. Im Viertelfinale hat es mich geschmissen und das Rennen war erledigt."
Dritte wurde bei leichten Plusgraden vor 24.000 Zuschauern in einem Stadion die Norwegerin Ella Gjömle mit 1,2 Sekunden Abstand. Die Oberwiesenthalerin Künzel war als Vierte ihres Halbfinals im folgenden kleinen Finale nur drei Zehntelsekunden langsamer als Olympiasiegerin Chandra Crawford aus Kanada.
Bei den Herren gewann in Abwesenheit der deutschen Asse der Schwede Thobias Fredriksson mit 0,7 Sekunden Vorsprung auf den Schweizer Christoph Eigenmann und den US-Amerikaner Andrew Newell. Für Teamsprint-Olympiasieger Fredriksson war es der fünfte Erfolg seiner Laufbahn, der zweite in diesem Winter.
Weltcup-Gewinner Tobias Angerer wird beim Saisonfinale am Sonntag in Sapporo im Jagdrennen wieder antreten und die große Kristallkugel in Empfang nehmen. Den dritten deutschen Gesamtweltcup-Sieg in Folge hatte er bereits am vergangenen Wochenende in Oslo am Holmenkollen perfekt gemacht.
Für die im Sprint-Weltcup auf Rang fünf gelandete Manuela Henkel (Oberhof/15. Platz), Nicole Fessel (Oberstdorf/20.), Stefanie Böhler (Ibach/23.) und Sachenbacher-Stehle (Reit im Winkl/26.) war auf der 1024 m langen und relativ weichen Strecke jeweils im Viertelfinale Endstation.
Chefbundestrainer Jochen Behle resümierte: "Es war eine lange Saison und die Luft ist so langsam raus. Dennoch war das Ergebnis sportlich in Ordnung. China war ein Erlebnis -die Menschen sind alle sehr freundlich, aber es gibt auch noch vieles zu verbessern."
Quelle: ntv.de