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Wimbledon-Viertelfinale erreicht Kyrgios gewinnt ohne Pöbelei unter Schmerzen

Einfach gut.

Einfach gut.

(Foto: AP)

Liebling der Fans in Wimbledon ist Nick Kyrgios schon, jetzt kommt er den großen Matches immer näher. Nach dem wilden Sieg gegen Stefanos Tsitsipas verläuft das Achtelfinale gegen Cristian Garin deutlich ruhiger. Eine angeschlagene Schulter macht Probleme, trotzdem siegt der streitbare Australier.

Nick Kyrgios griff sich ans Ohr, er wollte die Zuschauer hören. In der Royal Box des Centre Court klatschte Sir Ian McKellen, der Gandalf aus den "Herr der Ringe"-Filmen, Beifall. In Wimbledon findet das Schauspiel des streitbaren Australiers im Viertelfinale eine Fortsetzung, und vor dem Duell mit dem Chilenen Cristian Garin stehen die Chancen auf ganz große Blockbuster ziemlich gut.

Diesmal beschränkte sich der 27-Jährige auf ein kleines sportliches Drama, Mätzchen und Eskapaden wie in der Runde zuvor gegen Stefanos Tsitsipas vermied er beim 4:6, 6:4, 7:6 (7:2), 3:6, 6:2 gegen Brandon Nakashima aus den USA. Das Publikum jubelte ihm dennoch zu, umso lauter, als Kyrgios nach der dreistündigen Partie verkündete: "Heute Abend brauche ich ein Glas Wein. So viel ist sicher."

So sehr er Tsitsipas am Samstag provoziert und zur Weißglut getrieben hatte, so seriös erledigte Kyrgios diesmal seinen Job. Die Kraft brauchte er, denn "das war heute nicht meine beste Leistung. Ich habe hart gekämpft." Mit Erfolg, obwohl die Schulter schmerzte. "Ich habe in den letzten anderthalb Monaten viel Tennis gespielt", sagte er.

Geldstrafe wegen Tsitsipas-Match

Das ist der oft geniale und manchmal ziemlich unverschämte Profi nicht gewohnt. Regelmäßig gönnt sich Kyrgios längere Auszeiten vom Tourleben, bleibt daheim Down Under und vergnügt sich mit seinen Jungs auf dem Basketballcourt, "so richtig harten Hunden", wie er sagt. Die French Open ließ er aus, auf Rasen rechnete er sich die größten Chancen aus, dort zählt er sich zu den Top 5 der Welt - und steht nun tatsächlich wieder unter den besten Acht in Wimbledon.

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Zum zweiten Mal in seiner Karriere nach 2014. Damals hatte Kyrgios als Teenager Rafael Nadal (Spanien) geschlagen, die großen Erwartungen daraufhin aber nicht erfüllt. Auch, weil er unter Depressionen litt, wie er im Februar bekannt gab. Damals habe er getrunken und zu Drogen gegriffen. In dieser Saison hat er seine Leistung stabilisiert und ist damit eine Gefahr für die Größten der Tennisszene.

Im Halbfinale könnte wieder Nadal warten, den denkwürdigen Erfolg vor acht Jahren hat Kyrgios nicht vergessen. "Das war heute in meinem Hinterkopf", sagte er. Das Skandalmatch gegen Tsitsipas, das ihm 4000 Dollar und seinem griechischen Gegner 10.000 Dollar Strafe eingebracht hatte, war dagegen vergessen. Vielleicht sogar aufgearbeitet, so handzahm wie sich Kyrgios gab.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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